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Corona
Anakinra bei COVID-19: Review und Meta-Analyse
Original Titel:
The Safety and Efficacy of Anakinra, an Interleukin-1 Antagonist in Severe Cases of COVID-19: A Systematic Review and Meta-Analysis
- Kann das antirheumatische Anakinra bei COVID-19 helfen?
- Review und Meta-Analyse über 15 Studien
- 757 Patienten mit Anakinra, 1 685 Patienten in der Kontrollgruppe
- Vorteile der Anakinra-Therapie bei Sterblichkeit, Forschungsbedarf zum Sicherheitsprofil
DGP – Ein systematischen Review mit Meta-Analyse untersuchte, ob Anakinra, ein Interleukin-1-Rezeptorantagonist (IL-1Ra), der vor allem bei der rheumatoiden Arthritis eingesetzt wird, auch bei der Behandlung von COVID-19 eine Rolle zur Eindämmung einer Hyperinflammation spielen könnte. Aus 15 Studien mit insgesamt 3 530 Patienten zeigte sich eine geringere Sterblichkeit mit Anakinra im Vergleich zur Kontrollbehandlung, allerdings sind noch Fragen zur Sicherheit offen.
Die inflammatorische Reaktion des Körpers spielt bei COVID-19 eine wesentliche Rolle bei der hohen Sterblichkeit schwer erkrankter Patienten. In einem systematischen Review mit Meta-Analyse untersuchten Forscher nun, ob Anakinra, ein Interleukin-1-Rezeptorantagonist (IL-1Ra), der vor allem bei der rheumatoiden Arthritis eingesetzt wird, auch bei der Behandlung von COVID-19 eine Rolle spielen könnte. Zwar wurden viele Studien mit diesem Medikament durchgeführt, allerdings wurde bisher noch nicht auf direkte Effekte bei COVID-19 im großen Überblick geschaut.
Kann das antirheumatische Anakinra bei COVID-19 helfen?
Diese Studie untersuchte daher die Sicherheit und Wirksamkeit von Anakinra bei der Behandlung schwerer COVID-19-Erkrankungen. Dabei ermittelten die Forscher, ob Anakinra die Dauer der Erkrankung beeinflussen kann. Da vermutet wird, dass Anakinra hemmend auf eine Schlüsselsubstanz in der Entstehung der Hyperinflammation bei COVID-19 wirkt, wurde auch untersucht, ob das Mittel sich auf den Schweregrad der Erkrankung und auf den konkreten Aspekt des Krankheitsverlaufs wie Beatmungsbedarf, Atemversagen und Versterben auswirkte.
Review und Meta-Analyse über 15 Studien
Die Wissenschaftler ermittelten aus medizin-wissenschaftlichen Datenbanken 15 Studien mit insgesamt 3 530 Patienten. Davon wurden 757 Patienten mit Anakinra behandelt, 1 685 Patienten waren in den jeweiligen Kontrollgruppen. Die zusammengefasste, adjustierte Odds Ratio (OR) für Sterblichkeit betrug 0,34 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,21 – 0,54) und deutete damit auf eine signifikante, vorteilhafte Assoziation zwischen Anakinra und der COVID-19-Sterblichkeit. Patienten in der Anakinra-Gruppe hatten auch mit Blick auf den mechanischen Beatmungsbedarf ein geringeres Risiko als Patienten der Kontrollgruppe (OR: 0,68; 95 % KI: 0,49 – 0,95). Zur Frage der Sicherheit der Behandlung mit Anakinra ermittelten die Forscher, ob sich das Risiko für Thromboembolien änderte und ob sich Leberwerte (Transaminasen) erhöhten. Zwar waren die Risiken für Thromboembolien (OR: 1,59; 95 % KI: 0,65 – 3,91) und erhöhte Transaminasen (OR: 1,35; 95 % KI: 0,61 – 3,03) nominell erhöht, jedoch unterschieden sich beide nicht signifikant von den Kontrollgruppen.
Vorteile der Anakinra-Therapie bei Sterblichkeit, Forschungsbedarf zum Sicherheitsprofil
Anakinra konnte somit in der Gesamtanalyse die Sterblichkeit von COVID-19-Patienten senken. Allerdings ist unklar, wie die Ergebnisse im Sicherheitsprofil zu interpretieren sind. Weitere Untersuchungen werden notwendig sein, um zu klären, ob Anakinra eine sichere Behandlung bei COVID-19 darstellen könnte.
[DOI: 10.3947/ic.2021.0016]
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