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Corona
Charakterisierung der Komplikationen bei einer Infektion mit COVID-19 mit Krankenhausaufenthalt
Original Titel:
Characterisation of in-hospital complications associated with COVID-19 using the ISARIC WHO Clinical Characterisation Protocol UK: a prospective, multicentre cohort study
- In Großbritannien wurden die Komplikationen bei COVID-19-verursachten Krankenhausaufenthalten charakterisiert
- Bei Männern und über 60-jährigen traten die häufigsten Komplikationen im Bereich der Nieren, Atemwege und systemische Komplikationen auf
DGP – Seit dem Ausbruch der weltweiten COVID-19-Pandemie zeichnete sich schnell ab, dass vor allem ältere Menschen betroffen sind und mit größerer Wahrscheinlichkeit schwere Verläufe der Krankheit durchlebten, wobei oft auch ein Krankenhausaufenthalt nötig war. In Großbritannien wurde nun in mehreren Kliniken untersucht, welche Komplikationen im Zusammenhang mit COVID-19 bei Krankenhausaufenthalten solcher Patienten auftraten.
Die Autoren untersuchten in 302 Kliniken im Vereinigten Königreich die Komplikationen, die bei einem Krankenhausaufenthalt von COVID-19 Patienten auftraten. Dabei bezogen sie sich auf Patienten die mindestens 19 Jahre alt waren und mit hoher Wahrscheinlichkeit mit SARS-CoV-2 infiziert waren.
Ältere Männer waren eher betroffen
Primär wurden die Vorfälle von Komplikationen während eines Krankenhausaufenthalts aufgrund von COVID-19 untersucht. Solche Komplikationen waren definiert als organspezifische Diagnosen, welche allein oder in Kombination mit COVID-19-typischen Symptomen vorkamen. Die Studie bezog sich auf 80 388 Patienten, die zwischen dem 17. Januar und 4. August 2020 untersucht wurden. Die Patienten waren durchschnittlich 71,1 Jahre alt, 56 % waren männlich.
Niere und Atemwege waren am häufigsten betroffen
Die Autoren ermittelten bei 49,7 % mindestens eine Komplikation, bei 81 % traten Begleiterscheinungen auf. Bei Männern und Studienteilnehmern über 60 traten mit höherer Wahrscheinlichkeit Komplikationen auf. Komplikationen im Bereich der Nieren (24,3 %), der Atemwege (18,4 %) und systemische Komplikationen (16,3 %) traten am häufigsten auf. Komplikationen im Bereich des Herzkreislaufsystems (12,3 %), neurologische Komplikationen (4,3 %), Magen-Darm-Beschwerden und Komplikationen im Bereich der Leber (0,8 %) wurden ebenfalls festgestellt.
Komplikationen im Zusammenhang mit COVID-19-begründeten Krankenhausaufenthalten kommen häufig vor, auch bei jungen, ehemals gesunden Patienten. Laut den Autoren stehen akute Komplikationen mit verminderter Fähigkeit der Selbstversorgung in Verbindung, wodurch auf COVID-19 ausgerichtete Pflege in Zukunft an Bedeutung gewinnen würde. Die Daten dieser Studie könnten für die Gestaltung der Pflege nach einem Krankenhausaufenthalt durch COVID-19 von Nutzen sein.
[DOI: 10.1016/S0140-6736(21)00799-6]
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