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Long-COVID
Verursacht das Epstein-Barr-Virus Long COVID?
Original Titel:
Investigation of Long COVID Prevalence and Its Relationship to Epstein-Barr Virus Reactivation
- Welche Rolle spielt das Epstein-Barr-Virus bei Long COVID?
- Untersuchung von Antikörpern gegen EBV bei Long COVID-Patienten
- Long COVID bei 56 von 185 COVID-19-Patienten (30,3 %)
- Reaktivierung bei 2 von 3 der Long COVID-Patienten vs. 10 % ohne Long COVID
DGP – Ähnliche Symptome wie bei Long COVID, wie Fatigue oder Hautausschläge, wurden auch bei einer Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus gesehen. Forscher untersuchten nun, wie häufig Long COVID in einer Gruppe von COVID-19-Patienten auftrat und ob ein Zusammenhang mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) gesehen werden konnte. Zwei von drei Long COVID-Patienten wiesen eine EBV-Reaktivierung auf, aber nur 10 % der Patienten ohne Long COVID-Symptome. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Long COVID-Diagnose, Management und möglicherweise auch Therapie.
Patienten mit COVID-19 leiden teils unter anhaltenden oder neuen Symptomen, nachdem ihre Coronavirus-Infektion abgeklungen ist. Dieses sogenannte Long COVID kann Symptome wie Fatigue, schwammiges Gefühl im Kopf (brain fog, Gehirnnebel) und Hautausschläge umfassen. Noch immer ist nicht klar, welche Patienten nach einer Coronavirus-Infektion von Long COVID betroffen sein können und wie die häufig viele Monate andauernden Symptome effektiv behandelt werden können. Ähnliche Symptome wurden allerdings auch bei einer Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus gesehen, das die Erkrankung Mononukleose auslöst und vermutlich auch die Entwicklung der nervenschädigenden Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose beeinflusst.
Welche Rolle spielt das Epstein-Barr-Virus bei Long COVID?
Forscher untersuchten nun, wie häufig Long COVID in einer Gruppe von COVID-19-Patienten auftrat und ob ein Zusammenhang mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) gesehen werden konnte. Eine EBV-Reaktivierung wurde anhand von Antikörpern gegen das Virus (EA-D-IgG oder Virus-Capsid-IgM) ermittelt.
Untersuchung von Antikörpern gegen EBV bei Long COVID-Patienten
185 COVID-19-Patienten wurden zufällig ausgewählt und längerfristig beobachtet, um zu ermitteln, ob Long COVID-Symptome auftraten. Bei 68 dieser Patienten konnten auch Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus untersucht werden, um zu ermitteln, ob eine Reaktivierung dieses Virus stattgefunden hatte.
Die Prävalenz von Long COVID-Symptomen betrug 30,3 % (56/185 Patienten). Darunter befanden sich auch 4 ursprünglich asymptomatische COVID-19-Patienten, die später trotzdem Long COVID-Symptome entwickelten. 66,7 % (20/30 Patienten) der Betroffenen mit Long COVID zeigten Antikörper gegen EBV entsprechend einer Reaktivierung des Virus. In der Kontrollgruppe, also den Patienten, die keine Long COVID-Symptome entwickelt hatten, wiesen dagegen nur 10 % (2/20) eine solche EBV-Reaktivierung auf. Dieser Unterschied war signifikant (p < 0,001). Ein ähnliches Verhältnis wurde in einer zweiten Gruppe von 18 Patienten festgestellt, bei denen EBV-Reaktivierungen zwischen 21 und 90 Tage nach positivem Coronavirus-Test gesehen wurden. Dies deutet darauf hin, dass das Epstein-Barr-Virus bald nach oder bereits während der akuten Coronavirus-Infektion reaktiviert werden könnte.
Zwei von drei Long COVID-Patienten mit EBV-Reaktivierung
Die Autoren schließen, dass manche der Long COVID-Symptome nicht direkt aus der Coronavirus-Infektion resultieren, sondern aus einer Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus folgen könnten. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Long COVID-Diagnose, Management und möglicherweise auch Therapie.
[DOI: 10.3390/pathogens10060763]
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