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Long-COVID
Langanhaltende kognitive Folgen bei jedem 4. COVID-19-Patienten
Original Titel:
Prevalence and Predictors of Prolonged Cognitive and Psychological Symptoms Following COVID-19 in the United States
- Zeigt sich Long COVID auch in der Denkleistung?
- Befragung von 999 Menschen zu Long COVID und Denkleistung
- 25 % der Infizierten mit Long COVID-Symptomen
- Deutliche Denkeinbußen bei Long COVID-Patienten möglich
DGP – Löst Long COVID auch Einbußen in der Denkleistung aus? Dazu analysierten Forscher von Patienten selbst berichtete Symptome wie Fatigue, kognitive Störungen, Ängste, Depression und Schlafprobleme bei Menschen mit Coronavirus-Infektion und Corona-negativen Menschen in den USA. Long COVID trat demnach bei 25 % der COVID-19-Patienten auf. Diese Betroffenen litten zudem unter signifikant stärkeren Einschränkungen der Denkleistung als Infizierte, die nicht Long COVID entwickelten.
Long COVID umfasst, so weit inzwischen bekannt ist, eine Vielzahl von Symptomen in mehreren Organsystemen. Häufig ist auch die Psyche betroffen. Forscher untersuchten nun, ob die das Gehirn betreffenden Symptome auch Einbußen in der Denkleistung beinhalten könnten. Dazu analysierten sie durch Patienten selbst berichtete Symptome wie Fatigue, kognitive Störungen, Ängste, Depression und Schlafprobleme bei Menschen mit Coronavirus-Infektion und Corona-negativen Menschen in den USA.
Zeigt sich Long COVID auch in der Denkleistung?
Für die Online-Befragung wurden 1000 Erwachsene in den USA im Februar 2021 eingeladen. Eine Infektion mit dem neuen Coronavirus wurde mittels Labortest und/oder Kontakt mit einer positiv getesteten Person und folgend typischen Symptomen identifiziert. Long COVID wurde von den Teilnehmern selbst berichtet, wenn Symptome mindestens einen Monat nach der ersten Diagnose vorlagen. Alle Teilnehmer wurden mit einem entsprechenden Fragebogen (NIH PROMIS/Neuro-QoL) auf Hinweise für Fatigue, Störungen der Denkeistung, Ängste, Depression und Schlafstörungen hin untersucht. Die Forscher verglichen die Ergebnisse zwischen Menschen mit Long COVID, Infizierten ohne Long COVID und Menschen, die nicht mit dem Coronavirus infiziert waren.
Befragung von 999 Menschen in den USA
999 Menschen, im Mittel 45 Jahre alt (zwischen 18 und 84), nahmen an der Befragung teil. 49 % der Teilnehmer waren Männer. 76 (7,6 %) hatten eine Coronvirusinfektion erlitten. Von diesen berichteten 19 (25 %) langanhaltende Symptome, also Long COVID, mit Symptomdauer von im Schnitt (Median) 4 Monaten (zwischen 1 und 13 Monaten). Long COVID-Betroffene waren meist jünger, weiblich und mit südamerikanischen Wurzeln, und hatten in der Vergangenheit unter Depression bzw. affektiven Störungen oder Denkstörungen gelitten (alle p < 0,05). Die Teilnehmer mit Long COVID waren häufiger arbeitslos bzw. finanziell nicht ausreichend abgesichert und wurden durch ihre Symptome stärker in Arbeitsleben und Alltag beeinträchtigt als andere Teilnehmer (alle p < 0,05). Nach Berücksichtigung von demographischen Aspekten, der medizinischen Historie der Teilnehmer und weiteren Stress-Faktoren erlaubte Long COVID eine Vorhersage schlechterer Ergebnisse im Denkleistungstest (Neuro-QoL, adjustierte Odds Ratio: 11,52; 95 % Konfidenzintervall: 1,01 – 2,28; p = 0,047). Die Forscher sahen dagegen keine signifikanten Unterschiede in den Maßen für Ängste, Depression, Fatigue oder Schlafstörungen.
Denkleistung bei Long COVID-Patienten deutlich schlechter?
Anhaltende Symptome, Long COVID, traten demnach bei 25 % der COVID-19-Patienten auf. Diese Betroffenen litten zudem unter signifikant stärkeren Einschränkungen der Denkleistung als Infizierte, die nicht Long COVID entwickelten. Dies galt selbst nach Berücksichtigung von demographischen und Stress-Faktoren. Die Studie fand dagegen keine Unterschiede in Fatigue, Ängsten, Depression und Schlafparametern zwischen Patienten mit Long COVID und anderen. Da die Studie auf Selbstberichten basierte, sind weitere Studien zur Bestätigung notwendig.
[DOI: 10.3389/fnagi.2021.690383]
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