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Veränderungen von Wahrnehmung und Denken nach Krebsbehandlungen bei älteren Patientinnen
Original Titel:
Cognitive Changes After Adjuvant Treatment in Older Adults with Early-Stage Breast Cancer
DGP – Die Studie beschreibt kognitive Veränderungen, die bei älteren Brustkrebspatientinnen im Frühstadium im Rahmen von Behandlungen nach der Operation auftraten. Kognitiv bezieht sich auf die Fähigkeiten zum Wahrnehmen, Denken und Erkennen. 31 % der Patientinnen entwickelten kognitive Beeinträchtigungen und 6 % der Patientinnen waren von gesteigertem kognitivem Abbau betroffen.
Ziel der vorliegenden Studie war es, kognitive Veränderungen bei älteren Brustkrebspatientinnen im Frühstadium zu identifizieren, die durch Behandlungen verursacht werden, die nach der Operation des Tumors stattfinden (sogenannte adjuvante Behandlungen).
Vergleich von an Brustkrebs erkrankten Frauen mit gesunden Frauen
Für die Studie wurden älteren Patienten im Brustkrebs-Frühstadium (≥ 65 Jahre) mit gesunden Frauen verglichen. Die Frauen waren so angepasst, dass sie sich in Alter, Bildung und Geschlecht nicht unterschieden. Die Analyse der kognitiven Veränderungen erfolgte durch einen Vergleich von Befragungsergebnissen bei Behandlungsbeginn und nach den ersten adjuvanten Behandlungen.
Fast ein Drittel der Patientinnen war von kognitiven Beeinträchtigungen betroffen
An der Studie nahmen 118 Patientinnen mit neu diagnostiziertem Brustkrebs im Frühstadium teil sowie 62 gesunde Kontrollen. Die Wissenschaftler identifizierten 5 Muster der Veränderung. Es existierten deutliche Unterschiede in der Verteilung dieser Muster zwischen Patientinnen und gesunden Kontrollen. 36 % der Patientinnen wiesen Veränderungen in den kognitiven Fähigkeiten auf. 31 % Patientinnen, die anfänglich nicht von kognitiven Beeinträchtigungen betroffen waren, entwickelten im Verlauf solche Beeinträchtigungen. 15 % der Patientinnen wiesen normale Altersentwicklungen auf und bei 12 % wurde eine Abnahme der kognitiven Leistung festgestellt, die nicht krankhaft war. 6 % der Patientinnen litten unter gesteigertem kognitivem Abbau.
Die Studie zeigt, dass 31 % der Patientinnen kognitive Beeinträchtigungen entwickelten und 6 % der Patientinnen von gesteigertem kognitivem Abbau betroffen waren. Wenn die Patientinnen ein hohes Risiko für kognitiven Abbau durch die Behandlungen aufweisen, sollten die kognitiven Fähigkeiten der Patientinnen bei Behandlungsbeginn unbedingt berücksichtigt werden. Auf diese Weise können Nutzen und Schaden der Therapie besser abgeschätzt werden. Patientinnen, die vor den Behandlungen bereits unter kognitiven Beeinträchtigungen leiden, sollten regelmäßig untersucht werden, um Symptome von Nervenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und Einschränkungen der Selbstständigkeit der Patientinnen durch kognitiven Abbau abzuwenden.
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