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Brustkrebs

Trastuzumab am besten mit Chemotherapie kombinieren

Original Titel:
Trastuzumab without chemotherapy in the adjuvant treatment of breast cancer: subgroup results from a large observational study

DGP – Deutsche Wissenschaftler fanden in ihrer Studie heraus, dass Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs im frühen Stadium eine Behandlung mit Trastuzumab in Kombination mit Chemotherapie einer alleinigen Behandlung mit Trastuzumab gegenüber bevorzugen sollten. Kommt eine Therapie mit Chemotherapie aus persönlichen oder anderen Gründen nicht in Frage, kann auch eine Behandlung mit Trastuzumab alleine in Erwägung gezogen werden.


Unter Ärzten gibt es die Diskussion, ob Frauen mit HER2-positivem (HER2 = humaner, epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2) Brustkrebs im frühen Stadium auch nur mit Trastuzumab ohne begleitende Chemotherapie behandelt werden können. Trastuzumab wird üblicherweise mit Chemotherapie kombiniert – das Weglassen der Chemotherapie bei bestimmten Patientinnen könnte mit weniger Nebenwirkungen bei einem vergleichbar guten Behandlungserfolg einhergehen, wie die Ärzte vermuten.

Nur eine geringe Zahl der Patientinnen wurde ausschließlich mit Trastuzumab behandelt

Deutsche Wissenschaftler veröffentlichten nun ihre Forschungsergebnisse zu diesem Thema in der Fachzeitschrift BMC Cancer. Die Wissenschaftler rekrutierten zwischen September 2006 und Juli 2011 3940 Brustkrebspatientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im frühen Stadium. Von diesen Patientinnen erhielten 94 % eine Therapie mit Trastuzumab und Chemotherapie, die restlichen 6 % wurden nur mit Trastuzumab behandelt.

Die Patientinnen, bei denen die Chemotherapie weggelassen wurde, waren im Schnitt 3 Jahre älter und wiesen eine schlechtere körperliche Verfassung auf. Patientinnen aus beiden Gruppen erhielten etwa gleich häufig eine begleitende Antihormontherapie. Die Patientinnen ohne Chemotherapie wurden häufiger zusätzlich mit Strahlentherapie behandelt.

Bessere Ergebnisse bei kombinierter Behandlung mit Trastuzumab und Chemotherapie

Die Analyse deckte Unterschiede hinsichtlich der Überlebenszeit, in der es nicht zu einem Rückfall der Krankheit kam, zwischen den beiden Gruppen auf. Die Überlebenszeit ohne Rückfall der Krankheit war bei der Gruppe mit alleiniger Trastuzumab-Behandlung mit 84 % nach 3 Jahren und 80 % nach 5 Jahren niedriger als bei den mit Trastuzumab und Chemotherapie behandelten Patientinnen (bei Trastuzumab und Chemotherapie: Überleben ohne Krankheitsrückfall nach 3 Jahren = 90 %; nach 5 Jahren = 83 %).

Auch beim Gesamtüberleben zeigte sich ein ähnliches Bild, welches eine kombinierte Behandlung mit Trastuzumab plus Chemotherapie gegenüber einer alleinigen Behandlung mit Trastuzumab favorisierte. Die Ergebnisse zum Gesamtüberleben waren allerdings knapp nicht signifikant, was bedeutet, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass die beobachteten Unterschiede zufällig sind.

Die Autoren schlussfolgerten, dass Trastuzumab mit Chemotherapie die Standardtherapie bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im frühen Stadium bleiben sollte. Für den Fall, dass eine Patientin keine Behandlung mit Chemotherapie wünscht oder die Chemotherapie aus anderen Gründen nicht anwendbar ist, kann eine Behandlung alleine mit Trastuzumab in Erwägung gezogen werden. Denn auch durch die alleinige Behandlung mit Trastuzumab konnten langfristig gute Behandlungserfolge gesehen werden.

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