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Corona: Weniger Therapieumstellungen bei Diabetes-Patienten
Original Titel:
Change in glucose‐lowering medication regimen in individuals with type 2 diabetes mellitus during the COVID‐19 pandemic in Germany
Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Versorgung chronisch kranker Menschen. Aus Angst vor Ansteckung vermeiden einige Patienten den Gang in die Arztpraxis. Eine Studie untersuchte jetzt die medikamentöse Versorgung von Patienten mit Typ-2-Diabetes während der Pandemie. Die Studie untersuchte Patienten, die zwischen Januar und Juli 2019 (79 268 Patienten) und Januar und Juli 2020 (85 046 Patienten) mindestens eine Beratung in einer von 940 Praxen bekamen. Die Wissenschaftler werteten aus, ob bei den Patienten Therapieänderungen durchgeführt wurden, also ob sie neue blutzuckersenkende Medikamente verschrieben bekommen hatten. Dabei berücksichtigten sie sowohl einen Therapiewechsel als auch eine Add-on-Therapie. Sie berechneten die Anzahl der Patienten mit mindestens einer Medikationsänderung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 14. März und 15. März bis 31. Juli in beiden Jahren. Mitte März begann in Deutschland der erste Lockdown.
Weniger Neuverordnungen blutzuckersenkender Medikamente
Im Zeitraum 15. März bis 31. Juli 2020 gab es weniger Patienten mit einer Medikationsänderung als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Die Neuverordnungen von DDP-4-Inhibitoren (-15 %), SGLT2-Inhibitoren (-3 %), GLP-1-Rezeptoragonisten (0 %), anderer oraler blutzuckersenkender Medikamente (-6 %) und Insulin (-21 %) nahmen ab. Die Pandemie hatte einen starken Einfluss auf die Verordnung blutzuckersenkender Medikamente in Deutschland. Weitere Untersuchungen müssen jetzt herausfinden, welche weiteren Einflüsse die Pandemie auf die Versorgung von Patienten mit Typ-2-Diabetes hat.© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom
