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Brustkrebs
Erblicher Brustkrebs – neue Therapie in Sicht
Original Titel:
Talazoparib in Patients with Advanced Breast Cancer and a Germline BRCA Mutation
DGP – Erblicher Brustkrebs, der bereits fortgeschritten ist, könnte erfolgreich mit dem Arzneistoff Talazoparib behandelt werden. Denn im Vergleich zur Behandlung mit der Standardtherapie führte die Behandlung mit Talazoparib bei betroffenen Patientinnen zu einem längeren Überleben ohne Krankheitsfortschritt und zu besseren Ergebnissen bei Befragungen der Patientinnen zu ihrer Lebensqualität und ihren Symptomen.
Einige Frauen tragen von Geburt an Mutationen in den sogenannten Brustkrebsgenen, den BRCA-Genen. Diese Frauen haben ein erhöhtes Risiko für erblichen Brustkrebs. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung von deutschen Wissenschaftlern untersuchte nun Brustkrebspatientinnen, bei denen Mutationen in den BRCA-Genen 1 und 2 nachgewiesen wurden und die an erblichem Brustkrebs litten. Der Krebs der Frauen war bereits fortgeschritten. Die Forscher erprobten, ob eine Therapie mit dem Arzneistoff Talazoparib für die Patientinnen geeignet und wirksam war.
Internationale Studie untersuchte Talazoparib im Vergleich zu einer standardmäßigen Therapie
Die Forscher schlossen 431 Brustkrebspatientinnen in ihre Studie ein. 287 der Frauen erhielten zur Therapie täglich 1 mg Talazoparib. Die anderen 144 Frauen erhielten eine vom Arzt verordnete übliche Therapie (z. B. mit den Wirkstoffen Capecitabin oder Eribulin).
Längere Zeit, bis die Krankheit fortschritt, wenn die Frauen Talazoparib erhielten
Die Forscher bestimmten die Zeit, die die Frauen ohne Fortschreiten der Krankheit überlebten: diese war nach Therapie mit Talazoparib länger und betrug 8,6 Monate im Vergleich zu 5,6 Monaten bei den standardmäßig behandelten Frauen. Die Frauen aus der Talazoparib-Gruppe sprachen auch deutlich besser auf die Behandlung an.
Unter Talazoparib-Therapie traten mehr Nebenwirkungen auf, die das Blutbild betrafen
Betrachtete man die Nebenwirkungen, zeigte sich, dass die Patienten in der Talazoparib-Gruppe mit 55 % deutlich häufiger schwerwiegende Veränderungen des Blutbildes aufwiesen als die Frauen mit standardmäßiger Therapie, bei denen dieser Wert bei 38 % lag. Andere schwere Nebenwirkungen traten ähnlich häufig auf.
Patientinnen berichteten über bessere Erfahrungen mit Talazoparib
Wurden die Patientinnen nach ihren Therapie-Erfahrungen befragt, schnitt die Behandlung mit Talazoparib besser ab. Dies belegten Befragungen zu den Brustkrebs-Symptomen und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Schlussfolgernd zeigte diese Studie, dass Talazoparib eine vielversprechende Therapiemöglichkeit für Brustkrebspatientinnen mit erblichem, fortgeschrittenem Brustkrebs sein könnte. Die Behandlung verlängerte beim Vergleich mit der Standard-Therapie deutlich die Zeit bis zum Fortschreiten der Krankheit. Zudem hatten die Patientinnen nach Behandlung mit Talazoparib bessere Werte bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und bei Brustkrebs-Symptomen.
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