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Schwanger und ohne Corona-Impfung – wie Motorradfahren ohne Helm
Meistens kommen Motorradfahrer ohne Unfall nach Hause. Aber wenn sie in einen Unfall verwickelt werden, dann sind die Verletzungen um ein Vielfaches schwerer als bei Autofahrern. Deshalb ist beim Motorradfahren der Helm Pflicht, und zusätzlich schützen sich so gut wie alle Motoradfahrer von Kopf bis Fuß mit sehr stabilen Monturen. So ähnlich kann man sich wohl Corona-Infektionen allgemein und besonders in der Schwangerschaft vorstellen. Meistens heilen sie vor allem bei jüngeren Menschen ohne Folgen aus. „Wenn aber das Immunsystem geschwächt ist, wie etwa Schwangeren, dann kann die Infektion sehr viel schwerer verlaufen“, betont Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes und niedergelassener Frauenarzt in Hannover.
In Großbritannien hat kürzlich der Nationale Gesundheitsdienst NHS gemeldet, dass jeder sechste Coronapatient, der schwerst erkrankt auf der Intensivstation an eine externe Lunge angeschlossen ist, eine nicht geimpfte Schwangere ist. Das CRONOS-Register in Deutschland, an das etwa 30% aller Geburtskliniken hierzulande Corona-Erkrankungen von Schwangeren melden, hat im 3. Quartal 2021 14 Schwangere gezählt, die intensivmedizinisch behandelt wurden. Keine von ihnen war geimpft. Innerhalb der zwei darauf folgenden Wochen stieg die Zahl um weitere 11.
Nach wie vor gibt es Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder bereits schwanger sind, und die sich nicht impfen lassen. „Es ist schwer zu verstehen, wenn Frauen mit Kinderwunsch oder Schwangere heute noch das Angebot der Corona-Impfung ablehnen“, so Albring. „Das ist nicht besonders mutig, sondern eher traurig. Jede dieser Frauen setzt damit sich und ihr ungeborenes Baby einer völlig unnötigen Lebensgefahr aus, während die Impfung nach Sichtung zahlreicher Studien mit vielen tausenden Schwangeren ungefährlich ist.“
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