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Von akuter Gefahrenabwehr zur „neuen Normalität“
Neue Public-Health-Studie von ASH Berlin, Berlin School of Public Health und Muneris ThinkTank Berlin gibt Empfehlungen zum Umgang öffentlicher Einrichtungen mit Viruserkrankungen wie Covid-19
Die Studie „Neue Normalität“ stellt Handlungsempfehlungen für Entscheider_innen aus Politik und Verwaltung unter den Bedingungen einer neuen Normalität des Lebens vor, in der Infektionsrisiken nie vollkommen sicher auszuschließen sind. Mit ihren Empfehlungen adressiert das Autorenteam – Wissenschaftler_innen der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH Berlin), der Berlin School of Public Health und des Muneris ThinkTank Berlin – eine Vielzahl verschiedener Funktionsbereiche von öffentlichen Einrichtungen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Hochschulbereich.
Empfehlungen für politische Entscheider_innen
„Zum Ende der Pandemie ist es wichtig wissenschaftliche Evidenz und Erfahrungen im bisherigen Pandemiemanagement zusammenzubringen, um zukunftsfähige politische Entscheidungen zu ermöglichen“, so Prof. Dr. Olaf Neumann, Prorektor für Forschung, Kooperationen und Digitalisierung an der ASH Berlin und Leiter der Studie. Boris Velter, Staatssekretär a.D. und Mitautor der Studie ergänzt: „Im politischen Raum wird diese Studie sicherlich dankbar aufgenommen. Entscheider_innen benötigen – auch im Hinblick auf die derzeit anstehenden Koalitionsgespräche in Berlin – praktikable und durchdachte Lösungen.“
Ziel der Studie ist, COVID-19 sowie andere Virenerkrankungen nicht mehr als temporären Zustand, sondern als künftigen Bestandteil menschlichen Zusammenlebens aufzufassen. Dies stellt eine fundamentale Abkehr von bisherigen Annahmen dar und ermöglicht ein aktives Gestalten des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Miteinanders. Auch psychosoziale Aspekte finden darin Berücksichtigung. „Während der Pandemie konnte man beobachten, wie psychische und soziale Aspekte ins Hintertreffen gerieten. Die Studie versucht hier im Sinne des Public-Health-Ansatzes einen Bogen zu schlagen“, so Prof. Dr. Raimund Geene, Professor für Gesundheitsförderung und Prävention an der ASH Berlin und der Berlin School of Public Health.
Handlungsoptionen für öffentliche Einrichtungen
Zu den vorgeschlagenen Handlungsoptionen gehören neben bewährten technischen Maßnahmen u. a. die Entwicklung einer „resilienten Organisation“ durch präventive Ansätze, das weitgehende Offenhalten öffentlicher Räume, der Einsatz Nicht-pharmazeutischer Interventionen (NPIs), die Integration von Digitalisierung in die Organisationsentwicklung und eine Kombination aus Home-Office bzw. Online-Lehre auf der einen und Präsenz vor Ort auf der anderen Seite.
Die Studie wurde vom Berliner ThinkTank Muneris in Auftrag gegeben. „Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft, Gesundheits- und Sozialwissenschaften ist für komplexe Herausforderungen zwingend notwendig. Dies ist in dieser Zusammenarbeit sehr gut gelungen“, so Stefan Komoß, Geschäftsführer des Muneris ThinkTank.
Open Access
Die Studie wurde via Open Access publiziert und kann hier heruntergeladen werden: opus4.kobv.de/opus4-ash/frontdoor/index/index/searchtype/latest/docId/454/start/0/rows/10
Einrichtungen
Die Berlin School of Public Health (BSPH) ist eine gemeinsame Einrichtung von drei Berliner Hochschulen: Alice Salomon Hochschule Berlin, Charité-Universitätsmedizin und Technische Universität.
bsph.charite.de
Muneris ist ein ThinkTank, der sich an der Debatte über aktuelle gesellschaftliche Themen mit der Veröffentlichung von Machbarkeitsstudien und der Durchführung von Workshops und Veranstaltungen beteiligt.
Originalpublikation:
opus4.kobv.de/opus4-ash/frontdoor/index/index/searchtype/latest/docId/454/start/0/rows/10