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Schutz vor diabetischer Nierenschädigung durch Atorvastatin

Original Titel:
Therapy with atorvastatin versus rosuvastatin reduces urinary podocytes, podocyte-associated molecules, and proximal tubule dysfunction biomarkers in patients with type 2 diabetes mellitus: a pilot study

DGPEine Behandlung mit dem Arzneistoff Atorvastatin könnte Patienten mit Typ-2-Diabetes vor einer Schädigung der Niere schützen und somit der Entwicklung einer diabetischen Nephropathie entgegenwirken.


Mit einer Diabeteserkrankung können schwere Folgeerkrankungen einhergehen, die beispielsweise Herz, Augen und Nieren betreffen. Ist die Niere betroffen, sprechen Fachleuchte von einer diabetischen Nephropathie, sprich einer diabetesbedingten Nierenerkrankung oder Nierenschädigung. Diabetesbedingte Nierenschäden treten häufig auf, da sie bereits in einem frühen Stadium des Diabetes auftreten und lange keine Beschwerden machen.

Eine der wichtigsten Aufgaben der Niere ist die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen mit dem Urin. Hierfür wird in der Niere zunächst durch eine Filterung des Blutes der sogenannte Primärharn gebildet. Für die Filtervorgänge in den Nieren sind Millionen kleiner Knäuel aus Blutgefäßen zuständig, die Nierenkörperchen. Die Podozyten sind Zellen der Nierenkörperchen und für die Filterfunktion der Nieren von besonderer Bedeutung. Der Primärharn enthält sehr viel Wasser, in das harnpflichtige Substanzen und andere im Blut enthaltene Stoffe gelöst sind. Dieses Wasser und viele der im Primärharn enthaltenen Substanzen werden vom Körper dringend benötigt. Deshalb werden verschiedene Substanzen und Wasser aus dem Primärharn zurück in das Blut aufgenommen. Dieser Vorgang wird auch Rückresorption genannt. Der größte Teil dieser Resorptionsvorgänge findet im sogenannten proximalen Tubulus in den Nieren statt.

In einer von rumänischen Forschern durchgeführten Studie wurde nun untersucht, ob eine Therapie mit dem Arzneistoff Atorvastatin bei Patienten mit Diabetes hilfreich ist, um eine Schädigung des proximalen Tubulus und der Podozyten zu verhindern. In die 6-monatige Studie wurden 63 Typ-2-Diabetes-Patienten eingeschlossen, die entweder ihre übliche Therapie mit dem Arzneistoff Rosuvastatin erhielten oder eine genauso stark wirkende Dosis des Arzneistoffs Atorvastatin. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass Patienten, die Atorvastatin eingenommen hatten, weniger Podozyten im Urin und weniger Anzeichen für eine Schädigung der Podozyten und des proximalen Tubulus aufwiesen, sodass der Arzneistoff eine günstige Wirkung auf die Niere hatte.

Damit lässt sich festhalten, dass eine Behandlung mit dem Arzneistoff Atorvastatin Patienten mit Typ-2-Diabetes vor einer Schädigung der Niere schützen und somit der Entwicklung einer diabetischen Nephropathie entgegenwirken könnte.

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