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Sehr hohe Kohlenhydratmengen wirken sich ungünstig auf den Langzeitblutzuckerspiegel aus
Original Titel:
Dietary survey in Japanese patients with type 2 diabetes and influence of dietary carbohydrate on hemoglobin A1c: The Soreka study
DGP – Diese Studie japanischer Wissenschaftler deckte auf, dass sich eine zu hohe Kohlenhydratzufuhr ungünstig auf den Langzeitblutzuckerwert von Patienten mit Typ-2-Diabetes auswirken könnte. Die Wissenschaftler empfehlen deshalb, eine sehr hohe Kohlenhydratzufuhr von mehr als 60 % der Energie zu vermeiden.
Es ist ein viel untersuchtes Thema: welchen Anteil sollten Fette, Kohlenhydrate und Proteine in der Kost des Menschen ausmachen? Während zahlreiche Fachgesellschaften eine moderate Zufuhr von Fett und eine meist über 45 Prozent der Kalorien liegende Zufuhr von Kohlenhydraten empfehlen, hat sich in den letzten Jahren bei vielen Menschen zunehmend der Trend durchgesetzt, den Anteil der Kohlenhydrate zu verringern und dafür mehr Fette und Proteine zu verzehren.
Analyse von Ernährungsprotokollen von 3032 Patienten mit Typ-2-Diabetes
Japanische Wissenschaftler gingen in ihrer Studie nun dem optimalen Anteil der energieliefernden Hauptnährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Proteine) bei Patienten mit Typ-2-Diabetes auf den Grund. Sie untersuchten im Speziellen, ob sich der Anteil der Kohlenhydrate auf den Langzeitblutzuckerwert der Patienten auswirkte. Für ihre Analyse konnten sie die Ernährungsprotokolle von 3032 Personen auswerten.
Viele Kohlenhydrate begünstigten einen hohen Langzeitblutzuckerwert
Die Energiezufuhr der Personen lag bei durchschnittlich 1711 ± 645 Kalorien am Tag. Diese Energie war folgendermaßen auf die Hauptnährstoffe aufgeteilt: 16,3 % der Energie aus Proteinen, 26,8 % der Energie aus Fetten und 52,3 % der Energie aus Kohlenhydraten. Die Wissenschaftler verglichen dann Personen, die mit > 8 % einen hohen Langzeitblutzuckerwert aufwiesen mit jenen, deren Langzeitblutzuckerwert auf einem niedrigen Wert von < 6,5 % lag. Es zeigte sich, dass die Personen mit den hohen Langzeitblutzuckerwerten weniger Proteine und mehr Kohlenhydrate verzehrten. Weiterführende Analysen bestätigten einen Zusammenhang zwischen einer hohen Kohlenhydratzufuhr und einem Anstieg des Langzeitblutzuckerwerts. Insbesondere Patienten mit einer sehr hohen Kohlenhydratzufuhr von mehr als 60 % der Energie hatten ein gesteigertes Risiko, einen zu hohen Langzeitblutzuckerwert aufzuweisen. Ein hoher Langzeitblutzuckerwert wurde außerdem häufiger bei Personen mit Übergewicht gesehen. Hingegen war der Langzeitblutzuckerwert niedriger, wenn eine Person viel Proteine und Ballaststoffe verzehrte.
Die Studienautoren schlussfolgerten, dass insbesondere eine hohe Zufuhr von Kohlenhydraten (mehr als 60 % der Energie) im Zusammenhang mit einem zu hohen Langzeitblutzuckerwert stehen könnte. Die Kohlenhydratmenge zu reduzieren könnte damit ein Weg sein, um die Kontrolle des Blutzuckerspiegels zu verbessern.
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