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Insulinpumpentherapie oder Insulin mehrfach täglich selbst spritzen – was ist auf lange Sicht besser?
Original Titel:
Glyco-metabolic control, inflammation markers, and cardiovascular outcomes in type 1 and type 2 diabetic patients on insulin pump or multiple daily injection (italico study)
- Diabetespatienten stehen in der Regel mehrere Therapieoptionen zur Verfügung, die mit Vor- und Nachteilen verbunden sind
- Wissenschaftler werteten nun die glykämische Kontrolle und die Ereignisrate an kardiovaskulären Ereignissen von Diabetespatienten (Typ 1 und 2) aus, die entweder eine Insulinpumpentherapie nutzen oder sich täglich Insulin spritzen
DGP – Wissenschaftler beobachteten über mehrere Jahre Diabetespatienten (Typ 1 und 2), die entweder eine Insulinpumpentherapie nutzten oder sich mehrfach täglich Insulin spritzen. Ihre Auswertung von glykämischer Kontrolle und kardiovaskulären Ereignissen favorisierte deutlich die Insulinpumpentherapie.
Eine Insulinpumpentherapie ermöglicht große Flexibilität, erfordert aber auch gute Selbstmanagementfähigkeiten. Wissenschaftler ermittelten mit ihrer Untersuchung die langfristigen Behandlungsergebnisse von Diabetespatienten, die entweder eine Insulinpumpe nutzten oder sich mehrfach täglich Insulin spritzten. Die Wissenschaftler rekrutierten 213 Patienten mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes. Alle Patienten waren es gewohnt, sich mehrfach täglich Insulin zu spritzen. Ein Teil der Patienten (n= 104) wechselte zu einer Insulinpumpentherapie (Insulinpumpen-Gruppe). Der andere Teil der Patienten (n = 109) wendete weiterhin die mehrfachen täglichen Injektionen an (MDI-Gruppe: von engl. multiple daily injections).
Bessere Krankheitseinstellung und weniger Herz-Kreislauf-Ereignisse bei Patienten mit Insulinpumpentherapie
Nach 8 Jahren verzeichneten die Wissenschaftler Verbesserungen der glykämischen Kontrolle bei Patienten aus beiden Gruppen. Sowohl HbA1c-Wert, Nüchternplasmaglucose und die postprandiale Plasmaglucose verbesserten sich im Vergleich zu den Anfangswerten. Im direkten Vergleich der beiden Gruppen schnitten allerdings die Patienten mit Insulinpumpentherapie besser ab und wiesen niedrigere Werte auf. Während der 8 Jahre erlitten die Patienten aus der Insulinpumpen-Gruppe zudem weniger kardiovaskuläre Ereignisse als die Patienten aus der MDI-Gruppe. Personen mit Insulinpumpentherapie erlitten insbesondere weniger Fälle von Vorhofflimmern, ventrikulären Extrasystolen, akuten Koronarinfarkten, Angina pectoris, Herzinsuffizienz und peripherer vaskulärer Ischämie.
Diese Studienergebnisse bilden einige Vorteile einer Insulinpumpentherapie bei Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes ab. Denn die Patienten mit Insulinpumpentherapie wiesen gegenüber Patienten mit mehrfachen täglichen Insulininjektionen eine bessere glykämische Kontrolle und eine niedrigere Rate an kardiovaskulären Ereignissen auf. Die Wissenschaftler empfehlen eine Überprüfung der hier gesehen Ergebnisse in randomisierten, kontrollierten Studien. Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, liegt es nahe, gut informierten und motivierten Diabetespatienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko eine Insulinpumpentherapie zu empfehlen.
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