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Arthritis / Rheuma
Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken wichtig bei Rheuma
Original Titel:
2019 update of EULAR recommendations for vaccination in adult patients with autoimmune inflammatory rheumatic diseases
DGP – Die Wissenschaftler betonen, dass Totimpfstoffe für alle Patienten mit Rheuma geeignet sind. Vor allem der Schutz gegen Grippe und Pneumokokken sollte eine wichtige Maßnahme zur Vorsorge bei den Patienten darstellen – vor allem auch aufrund des neuen Coronavirus.
Viele Patienten mit Autoimmunerkrankungen sind verunsichert, wie sie sich im Rahmen der Corona-Pandemie verhalten sollen. Das neue Virus SARS-CoV-2 greift vor allem die Atemwege an. Daher ist es wichtig, eine Infektion mit anderen Erregern, die die Lunge angreifen können, durch Impfungen zu vermeiden. Dazu zählen die Influenza-Viren (Grippe) und die Pneumokokken (Lungenentzündung). Die EULAR (European League Against Rheumatism) sprach 2019 neue Empfehlungen zu Impfungen bei erwachsenen Patienten mit Rheuma aus und bewerteten dabei auch Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken.
Totimpfstoffe sind für alle Rheuma-Patienten empfehlenswert
Die Empfehlungen umfassen dabei verschiedenste rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis und Morbus Bechterew aber auch Lupus, juvenile idiopathische Arthritis oder Sjögren-Syndrom.
Die Wissenschaftler empfehlen eine Impfung mit Totimpfstoffen bei allen Patienten, egal welche Rheuma-Medikamente sie erhalten. Die Wissenschaftler sprechen eine starke Empfehlung für die Impfung gegen Grippe und Pneumokokken aus. Impfungen gegen Tetanus und HPV (humane Papillomaviren) sollten wie bei der normalen Bevölkerung gegeben werden. Hepatitis-Impfungen sollten bei Patienten mit einem Risiko und Herpes zoster (Gürtelrose) bei Patienten mit einem hohen Risiko geimpft werden. Auch bei Personen im gleichen Haushalt sollte auf ausreichenden Impfschutz geachtet werden, um die Gefahr von Ansteckungen zu vermeiden.
Impfungen mit Lebendimpfstoffen sollten genau abgewogen werden
Bei Lebendimpfstoffen sollte jedoch genau zwischen Vor- und Nachteilen abgewogen werden. Lebendimpfstoffe enthalten vermehrungsfähige, aber abgeschwächte Krankheitserreger. Zu den Lebendimpfstoffen gehören beispielsweise die Impfungen gegen Masern, Mumps, Windpocken und Gelbfieber. Bei Neugeborenen von Müttern, die in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft mit Biologika behandelt worden waren, sollte während der ersten sechs Monate auf Lebendimpfstoffe verzichtet werden.
Die Wissenschaftler betonen, dass Totimpfstoffe für alle Patienten mit Rheuma geeignet sind. Vor allem der Schutz gegen Grippe und Pneumokokken sollte eine wichtige Maßnahme zur Vorsorge bei den Patienten darstellen.
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