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Weniger Schlaganfälle unter Verwendung von SGLT-2-Hemmern?
Original Titel:
Rates of myocardial infarction and stroke in patients initiated on SGLT2-inhibitors versus other glucose-lowering agents in real-world clinical practice: results from the CVD-REAL study
DGP – Diese Studie zeigte, dass die Anwendung der SGLT-2-Hemmer Canagliflozin, Dapagliflozin und Empagliflozin mit günstigen Effekten auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit bei Patienten mit Typ-2-Diabetes verbunden sein könnte.
Bevor ein neues Medikament auf den Markt kommt, müssen viele wissenschaftliche Studien durchgeführt werden, die die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments belegen. Aber auch nach der Zulassung finden häufig weitere Untersuchungen zum Medikament im realen Leben statt, die wertvolle Erkenntnisse dazu liefern, wie gut Patienten das Medikament vertragen und wie effektiv es zur Besserung der Krankheitsaktivität beiträgt. Auch mögliche positive oder negative Nebeneffekte der Behandlung werden begutachtet.
Amerikanische und skandinavische Forscher analysierten nun die Anwendung von SGLT-2-Hemmern bei Patienten mit Typ-2-Diabetes im realen Leben. Im Speziellen waren sie daran interessiert, wie häufig Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Patienten mit Typ-2-Diabetes auftraten, die eine Anwendung mit SGLT-2-Hemmern gestartet hatten. Bei den 3 untersuchten SGLT-2-Hemmern handelte es sich um Canagliflozin, Dapagliflozin und Empagliflozin. Der Einsatz dieser drei SGLT-2-Hemmer wurde mit anderen Medikamenten, die zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden (man bezeichnet diese auch als antidiabetische Medikamente), verglichen.
Für die Analyse wurden die Daten von insgesamt 205 160 Patienten mit Typ-2-Diabetes aus den USA, Schweden, Dänemark und Norwegen genutzt. Die Nachbeobachtungszeit für den Herzinfarkt betrug 188 551 Patientenjahre und für den Schlaganfall 188 678 Patientenjahre (Patientenjahre beschreiben die Summe der individuellen Jahre, die alle an einer Studie teilnehmenden Patienten unter Beobachtung stehen. Dabei findet die unterschiedliche Zeitdauer, die die einzelnen Personen beobachtet werden, Berücksichtigung). Innerhalb der genannten Nachbeobachtungszeiten kam es in 1077 Fällen zu einem Herzinfarkt und in 968 Fällen zu einem Schlaganfall. Dabei zeigte sich, dass die Patienten, die die Behandlung mit einem SGLT-2-Hemmer im Vergleich zu einem anderen antidiabetischen Medikament gestartet hatten, ein reduziertes Risiko für Schlaganfälle aufwiesen. Auch das Risiko für Herzinfarkte konnte unter den Anwendern von SGLT-2-Hemmern gemildert werden. Allerdings waren die Ergebnisse hier weniger deutlich und zeigten nur einen Trend für ein reduziertes Risiko an.
Diese Studie zeigt damit, dass die Anwendung der SGLT-2-Hemmer Canagliflozin, Dapagliflozin und Empagliflozin mit günstigen Effekten auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit bei Patienten mit Typ-2-Diabetes verbunden sein könnte. Eine Studie speziell zu Canagliflozin deutete bereits Ähnliches an: die Einnahme von Canagliflozin senkte hier bei Patienten mit Typ-2-Diabetes das Risiko für Herzfehler und die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit (Studie von Rådholm & Kollegen, 2018 in der Fachzeitschrift Circulation veröffentlicht).
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