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Prostatakrebs
Verursacht Parodontitis Prostatakrebs?
Original Titel:
Periodontal disease and the risk of prostate cancer: a meta-analysis of cohort studies
- Hat Parodontitis einen Einfluss auf das Prostatakrebsrisiko?
- Meta-Analyse von neun Kohortenstudien
- Parodontitis ist mit einem erhöhtem Prostatakrebsrisiko assoziiert
- Bei Patienten, die sich in Parodontitis-Behandlung befinden, wurde kein signifikant erhöhtes Prostatakrebsrisiko festgestellt
DGP – In einer Meta-Analyse konnten Wissenschaftler einen signifikanten Zusammenhang zwischen Parodontitis und einer Erhöhung des Prostatakrebsrisikos feststellen. Kein signifikant erhöhtes Prostatakrebsrisiko wurde hingegen bei Patienten gefunden, deren Parodontitis behandelt wird.
Parodontitis wird in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für einige systemischen Krankheiten gebracht, unter anderem auch Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der Zusammenhang mit Prostatakrebs ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt. In einer Meta-Analyse von neun Kohortenstudien aus vier medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken haben Wissenschaftler die Assoziation zwischen den beiden Krankheiten untersucht.
Stehen Zahnfleischerkrankung und Prostatakrebs in Zusammenhang? Meta-Analyse
Für die Meta-Analyse wurden die medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken MEDLINE, Embase, Web of Sciences und Cochrane Library nach geeigneten Studien durchsucht, die bis April 2020 publiziert wurden. Es wurden neun Studien mit 3 353 Prostatakrebsfällen und insgesamt 440.911 Teilnehmern ermittelt. Die Daten wurden statistisch ausgewertet und das 95 % Konfidenzintervall (95 % KI) der Ausfallrate (hazard ratio, kurz HR) gebildet.
Parodontitis mit erhöhtem Prostatakrebsrisiko assoziiert
Die Auswertung ergab eine Erhöhung des Prostatakrebsrisikos bei Patienten mit Parodontitis um den Faktor 1,4 (HR: 1,40; 95% KI: 1,16 – 1,70; p = 0,001) im Vergleich zu Patienten ohne Parodontitis. Bei Patienten, die sich in Parodontitis-Behandlung befanden, konnte hingegen keine signifikante Assoziation zu einer Erhöhung des Prostatakrebsrisikos festgestellt werden (HR: 1,22; 95% KI: 0,86 – 1,73; p = 0,272). Die Daten variierten jedoch abhängig von der Erfassungsart der Parodontitis und waren besonders konsistent bei durch Patienten selbstberichteter Parodontitis.
Kein signifikant erhöhtes Risiko bei Patienten in Parodontitis-Behandlung
Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass zugrundeliegenden Mechanismen, die Prostatakrebs und Parodontitis verbinden, in zukünftigen Studien noch genauer untersucht werden sollten. Zudem müsse das Bewusstsein für die Bedeutung von Mundhygiene gestärkt werden.
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