Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Corona
Totimpfstoff bei Immunsuppression: Wirkt’s?
Original Titel:
Inactivated COVID-19 Vaccine Induces a Low Humoral Immune Response in a Subset of Dermatological Patients Receiving Immunosuppressants
- Wie gut ist die Impfantwort mit dem Totimpfstoff CoronaVac bei immunsupprimierten Patienten?
- Prospektive Fall-Kontroll-Studie mit 32 dermatologischen Patienten
- CoronaVac je nach Immunssuppression und Erkrankung nicht ausreichend wirksam
DGP – Der Totimpfstoff von Sinovac (CoronaVac) gegen das neue Coronavirus wird in vielen Ländern eingesetzt und steht im rollenden Review-Verfahren der EMA für einen Einsatz in der EU. Bislang fehlten jedoch Informationen zu seiner Impfwirksamkeit bei dermatologischen Patienten mit Immunsuppression wie Psoriasis-Patienten. Neue Ergebnisse zeigen nun, dass dieser Impfstoff je nach eingesetzten Immunsuppressivum und der individuellen Erkrankung nur unzureichend wirksam sein kann.
Der Totimpfstoff von Sinovac (CoronaVac) gegen das neue Coronavirus wird in vielen Ländern eingesetzt und steht im rollenden Review-Verfahren der EMA für einen Einsatz in der EU. Bislang fehlten jedoch Informationen zu seiner Impfwirksamkeit bei dermatologischen Patienten mit Immunsuppression wie Psoriasis-Patienten.
Wie gut ist die Impfantwort mit dem Totimpfstoff CoronaVac bei immunsupprimierten Patienten?
Forscher analysierten dies nun in einer prospektiven Beobachtungsstudie im Fall-Kontroll-Verfahren. Dabei verglichen sie die Immunantwort bei erwachsenen dermatologischen Patienten mit und ohne systemische Immunsuppression. Die Teilnehmer wurden, wenn sie mit Methotrexat behandelt wurden, angewiesen, nach jeder Impfdosis das Medikament für eine Woche auszusetzen, andere Therapien aber unverändert fortzuführen. Die Impfantwort wurde anhand von IgG-Antikörpern gegen SARS-CoV-2, neutralisierenden Antikörpern und Serokonversionsraten (prozentualer Anteil der Personen mit neutralisierenden Antikörpern) ermittelt.
Prospektive Fall-Kontroll-Studie mit 32 dermatologischen Patienten
32 Patienten nahmen an der Studie teil. 14 Teilnehmer waren in immunsuppressiver Therapie, 18 Teilnehmer nahmen keine solchen Medikamente. Eingesetzte immunsuppressive Medikamente waren Azathioprin, Cyclosporin, Mycophenolat Mofetil, Prednisolon (unter bzw. ab 10 mg pro Tag), Methotrexat (bis 10 mg pro Woche) oder Biologika (Secukinumab, Ixekizumab, Omalizumab).
Teilnehmer mit Azathioprin, Cyclosporin, Mycophenolat Mofetil oder Prednisolon in Dosierung von mindestens 10 mg/Tag wiesen geringere Mengen an IgG- oder neutralisierenden Antikörpern gegen das neue Coronavirus auf als Teilnehmer, die mit Methotrexat, Prednisolon unter 10 mg/Tag oder einem Biologikum behandelt wurden. Die Impfwirksamkeit bei letzteren Patienten entsprach der, die bei Patienten ohne Immunsuppressiva gesehen wurde. Eine reduzierte Immunantwort (ohne statistische Signifikanz) deutete sich jedoch bei Patienten mit 2 oder mehr Immunsuppressiva an sowie bei Pemphigus-Patienten.
CoronaVac je nach Immunssuppression und Erkrankung nicht ausreichend wirksam
Die Ergebnisse legen nahe, dass bei immunsuppressiver Behandlung dermatologischer Erkrankungen wie der Psoriasis die Impfwirksamkeit mit Totimpfstoffen in Abhängigkeit vom jeweils eingesetzten Immunsuppressivum und der individuellen Erkrankung betrachtet werden muss. Bei Behandlung mit bestimmten Medikamenten, so die Autoren, sollten Impfstoffe mit stärkerer Immunogenizität bevorzugt oder frühzeitig mit einem Booster die Impfantwort gefördert werden.
[DOI: 10.3389/fmed.2021.769845]
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom