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LMU Klinikum implementiert robotergestütztes Therapiesystem zur Erforschung der Auswirkungen von Post-COVID Erkrankungen
Am LMU Klinikum wird eine robotergestützte Therapie implementiert, um die medizinischen Auswirkungen nach COVID-19-Erkrankungen zu untersuchen. Denn Patienten, die an Post-COVID leiden, weisen neben Herz-Kreislauf-, Lungen- oder psychischen Problemen oft auch neurologische Störungen auf, die noch nicht vollständig erforscht sind. Am LMU-Klinikum werden aktuell unter anderem Post-COVID-Patienten mit Blick auf weitere klinische Folgestörungen und -erkrankungen einer ausführlichen und erweiterten diagnostischen Einordnung unterzogen. Priv.-Doz. Dr. med. Eduard Kraft, Leiter der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin und Leiter der interdisziplinären Schmerzambulanz, sagt: „Die Symptome des Post-Covid-Syndrom sind so vielfältig, dass es für die Behandlung hilfreich ist, die Beschwerden möglichst durch physiologische Untersuchungen zu objektivieren und die einzelnen Symptome möglichst genau zu charakterisieren.“
Dies wird nun unterstützt durch das „hunova“-Robotersystem, welches gleichzeitig Teil des Rehabilitationsansatzes ist. Das Robotersystem entstammt der Movendo Technology, die neben dem LMU Klinikum München (LMU) bereits in einigen anderen Kliniken und Therapie- und Rehabilitationszentren eingesetzt wird. Unterstützt wird die Implementierung vom Unternehmen Generali Deutschland, das damit die frühzeitige Markteinführung von richtungweisenden Forschungserkenntnissen unterstützt: „Vor allem die Zahl der Post-COVID-Patienten, die anhaltend unter den Auswirkungen der Viruserkrankung leiden, wird leider in den kommenden Monaten bzw. Jahren weiter ansteigen. Mit digitalen Rehabilitationslösungen, die eine gezielte Diagnostik und erfolgreiche Therapie ermöglichen, kann den Patienten schneller wieder zu einer höheren Lebensqualität verholfen werden“, sagt Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG.
Robotersystem bewertet die Post-COVID-Defizite
Im Fokus stehen dabei die mit der klassischen Diagnostik nur schwer zu quantifizierenden Symptome wie anhaltende Erschöpfung und Müdigkeit („Fatigue-Syndrom“), Muskelschwäche sowie eingeschränkte Belastbarkeit, kognitive Einschränkungen und Schwindel bzw. Gleichgewichtsstörungen. Mit Hilfe des „hunova“-Robotersystems wird nun erstmals eine objektive Datenbasis geschaffen und anhand von Vergleichsdaten gesunder Menschen der Schweregrad der neurologischen Störungen bewertet, ergänzend zu den Defiziten, die das Herz und die Lunge betreffen (sog. kardiopulmonalen Defizite). Mit Hilfe der Ergebnisse können individuelle Rehabilitationsansätze entwickelt und eingesetzt werden. Ziel ist es, Defizite frühzeitig, zielgerichtet und personalisiert zu behandeln, damit sich die Symptome nicht dauerhaft verfestigen. Denn gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist rund ein Viertel der Personen, die an COVID-19 erkrankt sind, noch vier bis fünf Wochen nach einem positiven Test Symptome auf und etwa jeder zehnte Patient sogar auch noch nach zwölf Wochen. Das kann die Lebensqualität und die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen dauerhaft gravierend beeinträchtigen.
Post-COVID-Ambulanz am LMU Klinikum
Neben der Behandlung von akuten SARS-CoV-2-Infektionen gerät auch zunehmend das Post-COVID-Syndrom in den Fokus der Aufmerksamkeit: Manche Patienten, die an COVID-19 erkrankten, leiden auch noch Monate nach der Infektion an Geschmacksverlust, Erschöpfung oder Konzentrationsstörungen. Die neu gegründete Post-COVID-Ambulanz am LMU Klinikum München widmet sich seit September 2021 den Patienten, behandelt sie, untersucht die Langzeitfolgen und erforscht das neue Krankheitsbild. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege unterstützt den Aufbau der Spezialambulanz zur Erforschung der Auswirkungen von Post-COVID Erkrankungen an der LMU.