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Corona

COVID-19: Blutzuckerkontrolle als Schutz gegen opportunistische Infektion

Original Titel:
Mucormycosis in COVID-19: A systematic review of literature

Kurz & fundiert

  • Pilzinfektion Mukormykose: Opportunistische Infektion
  • Risikofaktoren für Mukormykose bei COVID-19?
  • Systematischer Review, 115 COVID-19-Patienten mit Mukormykose
  • Begleiterkrankungen: Diabetes (77,1 %), Bluthochdruck (29,5 %), Nierenerkrankungen (14,3 %)
  • Wahrscheinliche Risikofaktoren: Diabetes mellitus, Steroid-Behandlung
  • Präventionstipp: Enge Blutzuckerkontrolle bei Diabetes und COVID-19

 

DGP – Immunschwächen, z. B. infolge von Organtransplantation oder schlecht eingestellter Diabetes mellitus, stellen Risikofaktoren für die Pilzinfektion Mukormykose dar, die inzwischen eigentlich selten geworden ist. Im Rahmen von COVID-19 traten in Süd-Asien Pilzinfektionen gehäuft auf. Im systematischen Review ermittelten Forscher auch hierbei Risikofaktoren wie Immunsuppression und Diabetes und empfehlen, bei COVID-19 auf eine enge Blutzuckerkontrolle zu achten.


Opportunistische Infektionen wie Mukormykose, eine Pilzinfektion der Schleimhaut, wurden bei COVID-19-Patienten in der zweiten Coronavirus-Welle in Süd-Asien, besonders in Indien, häufiger berichtet. Üblicherweise stellen medizinische Faktoren wie Immunschwäche z. B. infolge von Organtransplantation oder schlecht eingestellter Diabetes mellitus einen Risikofaktor für eine solche Infektion dar, die inzwischen eigentlich selten geworden ist.

Welche Risikofaktoren für eine Mukormykose begleitend zu COVID-19 bestehen, untersuchten Forscher nun in einem systematischen Review.

Risikofaktoren für Mukormykose bei COVID-19?

Insgesamt 115 COVID-19-Patienten mit Mukormykose-Diagnose konnten in diese Analyse aufgenommen werden. Die häufigste Begleiterkrankung der Patienten war Diabetes mellitus (77,1 %), gefolgt von Bluthochdruck (29,5 %) und Nierenerkrankungen (14,3 %). 55,2 % der Patienten waren mit Dexamethason aufgrund von COVID-19 behandelt worden. 10 Patienten (11,5 %) erhielten Tocilizumab. Die Mukormykose trat am häufigsten in einem Sinus auf (79,4 %). Bei 56,7 % waren die Augen infiziert, bei 11,3 % die Lunge. Komplikationen der Mukormykose wie Sinusthrombosen, Zerebralinfarkt oder Abszesse waren häufig.

Die durchschnittliche Zeit ab COVID-19-Diagnose bis Mukormykose-Diagnose betrug 16,15 Tage (zwischen 2 und 90 Tagen). Von 76 Patienten lagen Ergebnisse zum Verlauf der Infektion vor; von diesen verstarben 37 Patienten (48,7 %). Die vorherrschende Begleiterkrankung war Diabetes mellitus, vergleichbar zur Mukormykose bei Patienten ohne COVID-19. Mehr als 90 % der COVID-19-Patienten mit Mukormykose waren mit Steroiden behandelt worden.

Präventionstipp: Enge Blutzuckerkontrolle bei Diabetes & COVID-19

Demnach stellen ein Diabetes und Immunsuppression mit Steroiden eventuelle Risikofaktoren für die Mukormykose auch im Rahmen von COVID-19 dar. Die Autoren schließen, dass bei COVID-19-Patienten auf eine enge Blutzuckerkontrolle geachtet und Steroide bedachtsam eingesetzt werden sollten, um das in Europa sehr niedrige Risiko opportunistischer Pilzinfektionen weiterhin gering zu halten.

[DOI: 10.53854/liim-2904-2]

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