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Corona

Anti-inflammatorisch und neuroprotektiv gegen Post-COVID-Störungen des Geruchssinns

Original Titel:
Ultramicronized Palmitoylethanolamide and Luteolin Supplement Combined with Olfactory Training to Treat Post-COVID-19 Olfactory Impairment: A Multi-Center Double-Blinded Randomized Placebo-Controlled Clinical Trial

Kurz & fundiert

  • Anti-inflammatorisch und neuroprotektiv bei Störungen des Geruchssinns
  • Patienten mit Geruchseinbußen für mind. 6 Monate nach Coronavirus-Infektion
  • Nahrungsergänzung begleitend zu Riechtraining
  • Kontrollierte Doppelblind-Studie: 90 Tage PEA-LUT vs. Placebo
  • Signifikant größere Verbesserungen mit Nahrungsergänzung
  • Besserer Geruchssinn bei 92 % der Patienten mit PEA-LUT versus bei 42 % mit Placebo

 

DGP – Geruchsstörungen nach einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 werden neuroinflammatorischen Prozessen im Riechkolben (Bulbus olfactorius) und im zentralen Nervensystem zugeschrieben. Forscher untersuchten nun in einer Multizentrenstudie, ob die anti-inflammatorischen und neuroprotektiven Wirkstoffe Palmitoylethanolamid und Luteolin (PEA-LUT) die Behandlung von Geruchsstörungen nach Coronavirus-Infektion unterstützen könnten. Die Nahrungsergänzung ergänzend zu olfaktorischem Training steigerte die Zahl der Patienten, deren Geruchssinn wieder hergestellt wurde.


Riechtraining ist bislang die einzige wissenschaftlich fundierte Behandlung für den Geruchs- und Geschmacksverlust, der infolge einer Coronavirus-Infektion auftreten kann. Geruchsstörungen nach einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 werden neuroinflammatorischen Prozessen im Riechkolben (Bulbus olfactorius) und im zentralen Nervensystem zugeschrieben. Entzündliche Prozesse im Nervensystem stellen damit ein wichtiges Behandlungsziel dar, das wesentlich für die Besserung von Geruchsstörungen nach Coronavirus-Infektion sein könnte. Forscher untersuchten nun in einer Multizentrenstudie, ob die anti-inflammatorischen und neuroprotektiven Wirkstoffe Palmitoylethanolamid und Luteolin (PEA-LUT) die Behandlung von Geruchsstörungen nach Coronavirus-Infektion unterstützen könnten.

Anti-inflammatorisch und neuroprotektiv plus Riechtraining bei Post-COVID-Geruchssinn-Störung

Patienten erhielten dazu entweder PEA-LUT als Nahrungsergänzung zusätzlich zum Riechtraining oder in der Kontrollgruppe ein Placebo zusätzlich zum Riechtraining. Die Studie wurde im randomisierten Doppelblindverfahren durchgeführt. Die Patienten hatten nach einer Coronavirus-Infektion anhaltende Geruchsstörungen für mindestens 6 Monate nach negativem Coronatest, ohne Vorgeschichte olfaktorischer Störungen. Die Supplementierung erfolgte mit 770 mg PEA-LUT vs. Placebo. Der Geruchssinn wurde zu Beginn der Studie sowie nach 90 Tagen getestet.

Kontrollierte Doppelblind-Studie: 90 Tage PEA-LUT vs. Placebo

Insgesamt 185 Patienten nahmen an der Studie teil. 130 Patienten erhielten die Nahrungsergänzung, 55 Patienten das Placebo zusätzlich zum Riechtraining. Die PEA-LUT-Gruppe zeigte signifikant größere Verbesserungen im Riechtest (olfaktorische Schwelle, Diskriminierung und Identifikation) als die Placebo-Gruppe (p = 0,0001). 92 % der Patienten in der PEA-LUT-Gruppe verbesserten ihre Fähigkeiten im Geruchssinn, jedoch nur 42 % der Patienten der Placebo-Gruppe. Die Prävalenz von Anosmie war nach 90 Tagen in der Placebo-Gruppe 10-mal höher als in der PEA-LUT-Gruppe.

Besserer Geruchssinn bei 92 % der Patienten mit PEA-LUT

Bei Personen mit Störungen des Geruchssinns nach einer Coronavirus-Infektion steigerte somit die Nahrungsergänzung mit PEA-LUT ergänzend zu olfaktorischem Training die Zahl der Patienten, deren Geruchssinn wieder hergestellt wurde. Eine begleitende Behandlung mit anti-neuroinflammatorischem und neuroprotektivem Effekt kann demnach das Riechtraining unterstützen.

[DOI: 10.2174/1570159X20666220420113513]

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