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Magen-Darmerkrankungen und Migräne: Ein Zusammenhang?

Original Titel:
Association between Gastrointestinal Diseases and Migraine

Kurz & fundiert

  • Erhöhtes Vorkommen von Migräne bei Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen
  • Bidirektionale Verbindung über die neuronale Darm-Hirn-Achse (Nervenverbindung)
  • Auswertung von Daten von 781 115 Patienten mit Magen-Darm-Geschwüren, Dyspepsie, entzündlichen Darmerkrankungen, Reizdarmsyndrom und gastroösophagalen Erkrankungen
  • Zusammenhang zwischen Magen-Darmerkrankungen und Migräne nachweisbar
  • Vorkommen von Magen-Darmerkrankungen auch bei Migränepatienten, die akute oder präventive Medikamente einnahmen, erhöht

 

DGP – Migräne ist eine weltweit häufig vorkommende neurologische Erkrankung. In aktuellen Studien mehren sich die Hinweise auf einen Zusammenhang von Migräne und Magen-Darmerkrankungen. Dies wurde in dieser Studie eingehender untersucht.


Bisher konnte in vorklinischen Untersuchungen ein möglicherweise bidirektionaler Zusammenhang zwischen dem Nervensystems des Magen-Darm-Trakts und dem Gehirn gesehen werden. Dies legt Wechselwirkungen zwischen Migräne und Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich nahe. In dieser Studie wurde nun anhand der Daten von Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen der Zusammenhang mit Migräne genauer untersucht.

Daten von 781 115 Patienten ausgewertet

Die Auswertung umfasste Daten von 781 115 Patienten mit Magen-Darm-Geschwüren, Dyspepsie, entzündlichen Darmerkrankungen, Reizdarmsyndrom und gastroösophagalen Erkrankungen. Die Forscher analysierten die Häufigkeit von Migräne im Vergleich zu gesunden Patienten, die Häufigkeit der Einnahme und Art der jeweiligen Migränetherapie.

Deutlicher Zusammenhang zwischen Migräne und Magen-Darmerkrankungen

Es zeigte sich eine 3,5-fach häufigeres Vorkommen von Migräne bei Menschen mit einer oder mehreren Magen-Darmerkrankungen (adjustierte Odds Ratio, OR: 3,46; 95 % Konfidenzintervall: 3,30 – 3,63; p < 0,001). Je mehr Magen-Darmerkrankungen bei Patienten vorlagen, umso höher war zudem die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch an Migräne litten: Zwischen 2,9-faches Risiko bei einer Erkrankung bis zu 25,7-faches Risiko bei 5 Magen-Darmerkrankungen. Die Wahrscheinlichkeit einer Migräne war dabei mit sämtlichen Magen-Darmerkrankungen assoziiert bis auf entzündliche Darmerkrankungen. Auch bei Migränepatienten, die eine Migränetherapie bekamen, ob akut oder präventiv, war die Häufigkeit von Magen-Darmerkrankungen erhöht.

Es gab somit einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Magen-Darmerkrankungen und Migräne. Diese Assoziazion sollte bei der Behandlung von Patienten mit einer der jeweiligen Krankheiten beachtet werden.

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