Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Über 250 000 Euro für den Kampf gegen Pankreaskrebs – Hans Beger-Stiftung fördert PD Dr. Bo Kong
Der Mediziner PD Dr. Bo Kong, Oberarzt und Pankreasforscher in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Ulm, erhält für die nächsten zwei Jahre von der Hans Beger-Stiftung 259 000 Euro für seine Forschung zum Bauchspeicheldrüsenkrebs. Kong arbeitet an der Identifikation und Charakterisierung von molekularen Subtypen einer besonders aggressiven Form dieser Krebsart, dem Duktalen Adenokarzinom des Pankreas (PDAC). Die neuen Erkenntnisse sollen dabei helfen, wirksamere Therapien im Kampf gegen diese häufig noch immer unheilbare Krebserkrankung auf den Weg zu bringen.
Die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs ist für die Betroffenen ein Schock. Der schnell und aggressiv wachsende Tumor bildet sehr früh Metastasen und wird meist erst spät diagnostiziert. Die Überlebensrate ist gering und hat sich in den letzten 20 Jahren nicht verbessert. Die 1993 in Ulm gegründete Hans Beger-Stiftung „Kampf gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs“ fördert die Forschung zu den molekularen Mechanismen der Krebsentstehung mit dem Ziel, die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten mit Pankreaskarzinom zu verbessern. Mit 259 000 Euro unterstützt die Beger-Stiftung nun den 40-jährigen Mediziner PD Dr. Bo Kong, seit April 2021 Oberarzt an der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Ulm, geleitet von Professor Christoph Michalski. Der in China geborene Arzt und Wissenschaftler leitet in dieser Klinik die Pankreasforschungsgruppe und befasst sich dort schwerpunktmäßig mit dem sogenannten Duktalen Adenokarzinom des Pankreas (PDAC).
Bei diesem bösartigen Tumor des Pankreas werden Teile der Bauchspeicheldrüse befallen, die für die Bildung der Verdauungsenzyme zuständig sind. „Das medizinische Problem besteht unserer Ansicht darin, dass dieses Karzinom bislang nach histopathologischen Kriterien definiert wird. Unterschiede in der Tumorbiologie von Subtypen werden dabei völlig außer Acht gelassen“, erklärt Kong. Und das, obwohl mittlerweile bereits mehrere klinisch relevante molekulare Subtypen von PDAC gefunden werden konnten. Dr. Kong möchte nun mit seiner Arbeitsgruppe sogenannte azinäre und duktale PDAC-Tumoren auf ihre (epi-)genetischen, zellbiologischen und immunologischen Besonderheiten hin untersuchen. Das langfristige Ziel ist die Entwicklung von personalisierten Therapien, die der jeweils spezifischen Tumorbiologie der Subtypen besser gerecht werden, und so gegebenenfalls ein höheres Wirkpotential entfalten könnten.
„Je mehr wir über die Besonderheiten solcher Unterformen dieses Pankreaskarzinoms wissen, desto zielgenauer können wir über medikamentöse Angriffspunkte nachdenken, die uns dabei helfen, diese bislang häufig noch unheilbare Krebserkrankung in den Griff zu bekommen“, sagt PD Dr. Bo Kong. „Die Fördermittel der Beger-Stiftung sind dabei eine sehr große Hilfe“, bedankt sich der Ulmer Kliniker, der in Nanjing Medizin studiert und an der Technischen Universität München beziehungsweise im Klinikum rechts der Isar seinen Dr. med., seinen Ph.D. und Facharzt gemacht hat.
Die Stiftung „Kampf dem Bauchspeicheldrüsenkrebs“ wurde 1993 von dem Ulmer Mediziner Professor Hans G. Beger gestiftet. Beger war seit 1982 an der Universität Ulm Ordinarius für das Fach Chirurgie und Direktor der Abteilung für Allgemeine Chirurgie. Später gestaltete er auch als Prorektor für Medizin und Dekan der Medizinischen Fakultät die wissenschaftliche Schwerpunktsetzung der Ulmer Universitätsmedizin mit. Die Stiftungsgründung geht auf Begers persönliche Erfahrungen im oft aussichtslosen Kampf gegen dieses bösartige Karzinom zurück. Der Mediziner entwickelte die Klinik zu einem weltweit anerkannten klinischen Forschungszentrum für Bauchspeicheldrüsenkrebs, unter anderem durch die Gründung der European Study Group for Pancreatic Cancer (ESPAC) 1991. Die Hans Beger-Stiftung fördert sowohl Grundlagenforschung als auch klinische Studien mit dem Ziel, die Entstehung dieser Krebserkrankung besser zu verstehen und die Heilungsraten zu verbessern.