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COPD: Inhalative Kortikosteroide erhöhen das Risiko für Lungenentzündungen

Original Titel:
Inhaled corticosteroids and risk of pneumonia in patients with chronic obstructive pulmonary disease: A meta-analysis of randomized controlled trials

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler fassten die Ergebnisse von 25 Studien zusammen und werteten sie neu aus
  • COPD-Patienten, die Kortikosteroide inhalierten, hatten ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündungen – besonders für schwere Lungenentzündungen
  • Dieser Effekt wurde jedoch vor allem bei Fluticason gesehen, nicht aber bei Budesonid

 

DGP – Inhalative Kortikosteroide werden oftmals bei der Behandlung von COPD eingesetzt, sind jedoch nicht frei von Nebenwirkungen. Eine Übersichtsarbeit zeigte, dass die Inhalation von Kortikosteroiden das Risiko für Lungenentzündungen erhöhte. Dies schien jedoch vor allem für Fluticason zu gelten und nicht für Budesonid.


Zur Behandlung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) werden oftmals inhalative Kortikosteroide verwendet – und zwar zumeist dann, wenn der Patient vermehrt von Krankheitsschüben geplagt ist. Doch wie alle anderen Medikamente sind auch die inhalativen Kortikosteroide nicht frei von Nebenwirkungen. So stehen sie beispielsweise im Verdacht, das Risiko für Lungenentzündungen zu erhöhen. Bereits mehrere Studien hatten sich mit dieser Thematik befasst. Um einen Überblick zu bekommen, fassten Wissenschaftler aus China die Ergebnisse dieser Studien zusammen und werteten sie neu aus.

Wissenschaftler fassten die Ergebnisse von 25 Studien zusammen

Die Wissenschaftler suchten in internationalen Datenbanken nach Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen inhalativen Kortikosteroiden und dem Risiko für Lungenentzündungen bei Patienten mit COPD beschäftigt hatten. Sie stießen dabei auf 25 Studien, die das Risiko für Lungenentzündungen bei Patienten, die inhalative Kortikosteroide bekamen, und Patienten, die diese nicht erhielten, verglichen. Die Studien beinhalteten Daten von insgesamt 49982 COPD-Patienten.

Inhalative Kortikosteroide erhöhten das Risiko für Lungenentzündungen

Beim Zusammenfügen der verschiedenen Studienergebnisse stellten die Wissenschaftler fest, dass die Inhalation von Kortikosteroiden das Risiko für COPD-Patienten, an einer Lungenentzündung zu erkranken, erhöhte (1,59-mal so hohes Risiko). Auch das Risiko speziell für schwere Lungenentzündungen stieg durch die Anwendung der inhalativen Kortikosteroide (2,17-mal so hohes Risiko). Interessant war jedoch, dass der Einfluss auf das Lungenentzündungs-Risiko von der Art des inhalativen Kortikosteroids abhing. Patienten, die Fluticason inhalierten, hatten nämlich ein höheres Risiko für Lungenentzündungen, nicht aber die Patienten, die stattdessen Budesonid verwendeten.

Inhalative Kortikosteroide erhöhten somit für COPD-Patienten das Risiko, an einer Lungenentzündung zu erkranken. Dies schien jedoch vor allem für Fluticason zu gelten, nicht aber für Budesonid.

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