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Prostatakrebs
Cholesterinsenker senken Prostatakrebs-Risiko
Original Titel:
Association of statin use with risk of Gleason score-specific prostate cancer: A hospital-based cohort study
- Wissenschaftler werteten die Daten von rund 13000 Männern aus
- Männer, die über einen längeren Zeitraum Statine bekamen, hatten ein geringeres Risiko, an Prostatakrebs – vor allem an einem aggressiven Prostatakrebs – zu erkranken
DGP – Statine scheinen einen Einfluss auf Prostatakrebs zu haben, darauf weisen jedenfalls mehrere Studien hin. In der vorliegenden Studie beobachteten Wissenschaftler, dass Statine, die über einen längeren Zeitraum eingenommen wurden, möglicherweise das Risiko für Prostatakrebs senken – besonders das für einen aggressiven Prostatakrebs.
Statine werden normalerweise eingesetzt, um erhöhte Cholesterinwerte zu senken. Doch derzeit häufen sich die Hinweise, dass Statine auch im Kampf gegen Prostatakrebs nützlich sein könnten. So konnten Wissenschaftler beispielsweise in einer Studie beobachten, dass Prostatakrebs-Patienten, die vor der Diagnose Statine nahmen, ein geringeres Sterberisiko hatten (Studie von Chen und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Frontiers in pharmacology veröffentlicht). In einer weiteren Studie stellten Wissenschaftler fest, dass auch speziell Patienten mit einem kastrationsresistenten, metastasierten Prostatakrebs von einer zusätzlichen Behandlung mit Statinen profitieren konnten (Studie von Gordon und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Oncotarget veröffentlicht). Und auch Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs, die während der Hormontherapie Steroide bekamen, schienen gegenüber Patienten ohne Statine einen Überlebensvorteil zu haben (Studie von Anderson-Carter und Kollegen, 2019 in der medizinischen Fachzeitschrift Urologic oncology veröffentlicht). Wissenschaftler aus den USA gingen diesem Sachverhalt ebenfalls nach. Sie untersuchten, wie sich Statine auf das Risiko, überhaupt erst an Prostatakrebs zu erkranken, auswirken. Dabei interessierten sie sich dafür, ob es diesbezüglich eine Rolle spielt, wie aggressiv der Krebs ist (wie hoch der Gleason-Score ist), wie lange und welche Menge an Statinen eingenommen wurden.
Wissenschaftler werteten Daten von rund 13000 Männern aus
Die Wissenschaftler griffen für ihre Studie auf die Daten von 13065 Männern (mittleres Alter: 62 Jahre) zurück. Es wurden nur die Daten von erwachsenen Männern, die zu Beginn der Datensammlung nicht an Prostatakrebs erkrankt waren und mindestens 12 Monate lang begleitet wurden, einbezogen. Die Hälfte der Männer wurde länger als 6,6 Jahre beobachtet.
Statine gingen mit einem geringeren Prostatakrebs-Risiko einher
Während der Beobachtungszeit erkrankten 2976 Männer an Prostatakrebs. Statistische Analysen zeigten, dass Statine mit einem geringeren Prostatakrebs-Risiko einhergingen. Dies galt sowohl für einen weniger aggressiven Prostatakrebs (Gleason-Score <7) als auch für einen aggressiveren Prostatakrebs (Gleason-Score von mindestens 7), wobei die Senkung des Risikos bei aggressivem Prostatakrebs deutlicher ausfiel. Interessant war, dass der schützende Effekt nur dann beobachtet wurde, wenn die Statine über einen längeren Zeitraum eingenommen wurden (mindestens 11 Monate) oder wenn insgesamt hohe Menge verwendet wurden. Außerdem machte es den Anschein, dass nur fettlösliche Statine, nicht aber wasserlösliche Statine bezüglich Prostatakrebs eine schützende Wirkung hatten.
Die cholesterinsenkenden Statine schienen somit auch laut dieser Studie das Risiko für Prostatakrebs zu senken – vor allem das für einen aggressiven Prostatakrebs. Der schützende Effekt konnte jedoch nur beobachtet werden, wenn die Statine über einen längeren Zeitraum eingenommen wurden.
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