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Chronische Darmentzündung
Einfluss von Depressionen und Antidepressiva auf das Risiko für chronische Darmentzündungen
Original Titel:
Depression increases the risk of inflammatory bowel disease, which may be mitigated by the use of antidepressants in the treatment of depression
- Depressionen erhöhten das Risiko für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
- Bestimmte Antidepressiva hatten eine schützende Wirkung:
- Bezüglich Morbus Crohn: selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva (TZA)
- Bezüglich Colitis ulcerosa: Mirtazapin, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), SSRI, Serotoninmodulatoren und TZA
DGP – Menschen, die unter Depressionen litten, hatten ein erhöhtes Risiko, an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Studie. Auch verschiedene Antidepressiva schienen sich auf das Erkrankungsrisiko auszuwirken.
Es ist nicht verwunderlich, dass chronische Erkrankungen oftmals mit Depressionen einhergehen. Das gilt auch in Bezug auf chronische Darmentzündungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Doch gilt das auch andersrum? Erhöhen Depressionen das Risiko für chronische Darmentzündungen? Und welche Rolle spielen Antidepressiva? Diese Fragen stellten sich Wissenschaftler aus Kanada und führten eine Studie durch, in der sie den Einfluss von Depressionen und Antidepressiva auf das Risiko für chronische Darmentzündungen untersuchten.
Wissenschaftler verglichen Patienten mit und ohne Depressionen
Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 403665 Patienten, die zwischen 1986 und 2012 an Depressionen erkrankten. Sie untersuchten, wie häufig diese Patienten zusätzlich mit der Diagnose Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa konfrontiert wurden. Als Vergleichsgruppe dienten Personen, die nicht an Depressionen litten.
Depressionen und Antidepressiva beeinflussten das Risiko für chronische Darmentzündungen
Bei der Auswertung der Daten fiel den Wissenschaftlern auf, dass die Personen, die unter Depressionen litten, ein mehr als doppelt so hohes Risiko hatten an Morbus Crohn zu erkranken, als Personen ohne Depressionen. Und auch das Risiko für Colitis ulcerosa war bei Patienten mit Depressionen mehr als doppelt so hoch als für die Vergleichspersonen ohne Depressionen. Diese Ergebnisse kamen zustande, nachdem die Daten so angeglichen wurden, dass die Personen mit Depressionen und die Personen ohne Depressionen in vielen demografischen und klinischen Faktoren übereinstimmten. Interessanterweise hatten manche Antidepressiva diesbezüglich einen schützenden Effekt. Während sich selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva (TZA) positiv auf das Morbus Crohn-Risiko auswirkten, hatten Mirtazapin, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), SSRI, Serotoninmodulatoren und TZA eine schützende Wirkung in Bezug auf Colitis ulcerosa.
Personen, die unter Depressionen litten, hatten somit ein größeres Risiko, an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken, als Personen ohne Depressionen. Einige Antidepressiva schienen sich jedoch positiv auf das Risiko für chronische Darmentzündungen auszuwirken.
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