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Risikofaktoren für die Entstehung einer Fettleber bei PCO-Syndrom
Original Titel:
Analyses of risk factors for polycystic ovary syndrome complicated with non-alcoholic fatty liver disease
DGP – Die Studie zeigt, dass Frauen mit PCO-Syndrom häufiger an einer nicht-alkoholischen Fettleber leiden als gesunde Personen. Als Risikofaktoren wurden vor allem hohe Insulinresistenz-Werte, ein hoher BMI, ein hohes Taille-Hüfte-Verhältnis und hohe Triglyceride identifiziert. Eine regelmäßige Kontrolle beim Arzt könnte daher die Vorsorge bei Patientinnen mit PCO-Syndrom verbessern.
Eine nicht-alkoholische Fettleber kann bei Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder Fettleibigkeit oder auch durch Virusinfektionen oder Autoimmunerkrankungen auftreten. Wissenschaftler aus China untersuchten jetzt den Zusammenhang zwischen dem PCO-Syndrom und einer nicht-alkoholischen Fettleber.
Insulinresistenz und Übergewicht sind Risikofaktoren für eine nicht-alkoholische Fettleber
Insulinresistenz, als Vorstufe des Diabetes, Übergewicht oder Störungen des Fettstoffwechsels können im Zusammenhang mit dem PCO-Syndrom auftreten und gelten als Risikofaktoren für eine nicht-alkoholische Fettleber. Die Leber ist an der Verdauung beteiligt, reguliert Zucker- und Vitaminhaushalt, baut Stoffwechselprodukte und Giftstoffe ab und produziert wichtige Proteine. Durch eine nicht-alkoholische Fettleber kann die Funktion der Leber eingeschränkt werden und sie wird anfälliger für Leberentzündungen und Leberkrebs. Häufig treten bei einer Fettleber zunächst keine Symptome auf und die Erkrankung wird erst bei Blutuntersuchungen oder im Ultraschall festgestellt.
Bei Patientinnen mit PCOS ist der Hormonhaushalt durcheinander. Die Konzentration männlicher Hormone (freie Androgenindex) ist erhöht und die Konzentration der Sexualbindenden Globuline (SHBG), welche die Sexualhormone unwirksam machen, ist erniedrigt. Außerdem ist der Spiegel des Luteinisierenden Hormons (LH) und des Follikel-stimulierenden Hormons (FSH), die Eizellreifung und Eisprung regulieren, gestört.
Frauen mit PCO-Syndrom leiden häufiger an Insulinresistenz als gesunde Frauen
Der Zuckerstoffwechsel wird durch das Hormon Insulin gesteuert, welches auch im Zusammenhang mit Sexualhormonen steht. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Zellen schlechter auf Insulin und nehmen weniger Zucker aus dem Blut auf, wodurch der Blutzucker steigt. Die Insulinresistenz kann mithilfe des HOMA-IR bestimmt werden, ein hoher Wert deutet auf eine Insulinresistenz hin, also eine schlechte Blutzuckerverwertung. Außerdem ist häufig der Fettstoffwechsel beeinträchtigt und hohe Cholesterin- und Triglycerid-Werte beeinträchtigen den Körper zusätzlich.
Die chinesischen Wissenschaftler untersuchten zwischen 2014 und 2015 188 Patientinnen mit PCO-Syndrom und 65 gesunde Kontrollpersonen. Bei Patientinnen mit PCOS war die Konzentration des Luteinisierenden Hormons, das Verhältnis von LH zum Follikel-stimulierenden Hormon, der freie Androgenindex, Nüchterninsulin-Werte und die Insulinresistenz höher als bei den Kontrollpersonen, die Konzentration der Sexualbindenden Globuline war niedriger. Das Alter, der BMI (Body Mass Index, Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße), das Taille-Hüfte-Verhältnis, die Konzentration der Dehydroepiandrosteron, der Vorstufe der Sexualhormone, und der Nüchternblutzucker war in beiden Gruppen ähnlich.
Frauen mit PCO-Syndrom leiden häufiger an einer nicht-alkoholischen Fettleber
Unter den PCOS-Patientinnen litten etwa 44,7 % an einer nicht-alkoholischen Fettleber, in der Kontrollgruppe waren es nur 24,6 %. Unterteilte man die PCOS-Patientinnen jetzt in fettleibige und nicht-fettleibige Patientinnen, fiel auf, dass 63,5 % der fettleibigen und 15,8 % der nicht-fettleibigen Patientinnen unter einer nicht-alkoholischen Fettleber litten. PCOS-Patientinnen mit einer nicht-alkoholischen Fettleber hatten höhere Werte bei BMI, Taille-Hüfte-Verhältnis, Nüchternblutzucker, Nüchterninsulin, Insulinresistenz-Messung, Gesamtcholesterin und den Triglyceriden ebenso wie mehr männliche Sexualhormone, weniger gutes HDL-Cholesterin und geringere Sexualbindende Globuline als PCOS-Patientinnen ohne nicht-alkoholische Fettleber.
Beim Vergleich der PCOS-Patientinnen mit nicht-alkoholischer Fettleber und gesunden Frauen mit nicht-alkoholischer Fettleber fiel auf, dass die PCOS-Patientinnen höhere LH-Werte, LH/FSH-Werte, höheres Nüchterninsulin und höhere Insulinresistenz-Messung hatten, aber sich in Alter, BMI, Taille-Hüfte-Verhältnis, FSH-Konzentration und Nüchternblutzucker nicht von den gesunden Frauen mit Fettleber unterschieden.
Die Studie zeigt, dass Frauen mit PCO-Syndrom häufiger an einer nicht-alkoholischen Fettleber leiden als gesunde Personen. Als Risikofaktoren wurden vor allem hohe Insulinresistenz-Werte, ein hoher BMI, ein hohes Taille-Hüfte-Verhältnis und hohe Triglyceride identifiziert. Eine regelmäßige Kontrolle beim Arzt könnte daher die Vorsorge bei Patientinnen mit PCO-Syndrom verbessern.
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