Fatigue bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Original Titel:
Prevalence of Fatigue and Unrecognized Depression in Patients with Inflammatory Bowel Disease in Remission under Immunosuppressants and Biologicals

DGP – In einer aktuellen Studie war fast die Hälfte der untersuchten Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen von Fatigue (krankhafter Erschöpfung) betroffen.

Obwohl Fatigue bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) weit verbreitet ist, wird diesem Problem immer noch nicht genug Beachtung geschenkt. Das Ziel eines belgisch-niederländischen Forschungsteam war es, die Prävalenz von Fatigue bei CED-Patienten in Remission zu beschreiben sowie weitere mit Fatigue assoziierte Faktoren zu identifizieren. In die Studie wurden CED-Patienten in klinischer Remission unter Behandlung mit Immunmodulatoren oder Biologika eingeschlossen. Fatigue, körperliche Erschöpfung und Depression wurden mit standardisierten Fragebögen erfasst.

Fatigue, körperliche Erschöpfung und Depressionen häufig

Insgesamt wurden 157 CED-Patienten eingeschlossen. Bis zu 45,9 % der Patienten gaben an unter Fatigue zu leiden, 51 % litten unter körperlicher Erschöpfung und bei 10,8 % wurde Depression festgestellt. Die Mehrheit der Patienten mit subklinischer Depression (noch nicht alle Kriterien einer Depression erfüllt) war zudem auch erschöpft. Weibliches Geschlecht (OR = 4,17 [95 % KI: 1,55 – 6,78], p = 0,002) war unabhängig mit körperlicher Erschöpfung verbunden. Transferrinsättigung (OR = -0,11 [95 % KI: -0,22 – 0,007], p = 0,037) sowie Behandlung mit dem Biologikum Adalimumab (im Vergleich zu Infliximab, OR = -3,65 [95 % KI: -7,21 – 0,08], p = 0,045) führten zu einem geringeren Fatigue-Risiko. Die Transferrinsättigung ist Hinweis auf das Vorliegen eines Eisenmangels.

Fast die Hälfte der Patienten mit CED leidet unter Fatigue

Fatigue wird bei etwa der Hälfte der CED-Patienten in Remission beobachtet und kann ein Symptom einer zugrundeliegenden unentdeckten Depression sein, so das Fazit der Studienautoren. Als unabhängige Risikofaktoren wurden Geschlecht, Eisenmangel (Transferrinsättigung) und Infliximab (verglichen mit Adalinumab) identifiziert.

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