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Haben Frauen mit Endometriose ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen?

Original Titel:
Psychiatric comorbidity among women with endometriosis: nationwide cohort study in Sweden

Kurz & fundiert

  • Frauen mit Endometriose hatten ein erhöhtes Risiko, später an depressiven Störungen, Angststörungen oder stressbezogene Erkrankungen, Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit oder ADHS zu erkranken
  • Auch hatten Frauen mit psychischen Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für Endometriose

DGPDie Studie zeigt einen Zusammenhang zwischen Endometriose und psychischen Störungen. Der Zusammenhang konnte nicht durch familiäre Faktoren erklärt werden. Frauen mit Endometriose sollten daher auch psychosozial betreut werden.


Endometriose ist eine häufige gynäkologische Erkrankung. Studien haben bereits Zusammenhänge zwischen Depressionen und Angststörungen und Endometriose gefunden. Andere Studien haben berichtet, dass Frauen mit Endometriose ein erhöhtes Risiko für bipolare Störungen haben. Psychische Erkrankungen könnten die Krankheitslast der Endometriose erhöhen. Eine schwedische Studie untersuchte psychische Begleiterkrankungen bei Frauen mit Endometriose und welchen Einfluss die Familiengeschichte darauf hat.

Die Wissenschaftler untersuchten die Registerdaten von Frauen, die zwischen 1973 und 1990 geboren waren, nach diagnostizierten psychischen Erkrankungen und Endometriose ab einem Alter von 14 Jahren bis ins Jahr 2016. Vergleiche von Geschwistern wurden in einer Gruppe von 173 650 Familien durchgeführt.

Frauen mit Endometriose hatten ein höheres Risiko für Depressionen und ADHS

Frauen mit Endometriose hatten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung und Schwestern ohne Endometriose ein erhöhtes Risiko, später an depressiven Störungen, Angststörungen oder stressbezogene Erkrankungen, Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit oder ADHS zu erkranken. Dabei nahmen die Wissenschaftler Unterschiede bei der Geburt oder der Ausbildung aus der Auswertung. Das Hazard-Ratio betrug 1,56 für Depressionen und 1,98 für ADHS im Vergleich zu den Geschwistern.

Auch konnten die Wissenschaftler sehen, dass Frauen mit affektiven Störungen, depressiven Störungen, Angststörungen, stressbezogenen Erkrankungen, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen und ADHS ein erhöhtes Risiko hatten, später an Endometriose zu erkranken. Das Hazard-Ratio betrug 1,51 für Depressionen und 1,93 für Persönlichkeitsstörungen.

Die Studie zeigt einen Zusammenhang zwischen Endometriose und psychischen Störungen. Der Zusammenhang konnte nicht durch familiäre Faktoren erklärt werden. Frauen mit Endometriose sollten daher auch psychosozial betreut werden.

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