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Menopause bei Frauen mit MS: Ein systematischer Review
Original Titel:
Menopause in Women With Multiple Sclerosis: A Systematic Review
- Können Geschlechtshormone den Verlauf der Multiplen Sklerose beeinflussen?
- Systematische Analyse der Forschung der Hormone bei MS
- Begrenzte Information, unschlüssige Ergebnisse zu hormonellen Effekten
DGP – Können Geschlechtshormone den Verlauf der Multiplen Sklerose beeinflussen? Die Rolle von hormonellen Veränderungen durch Menopause und Hormonersatztherapie wurde nun in einer systematischen Analyse des Forschungsstands ermittelt. Nach den Ergebnissen dieser Analyse ist das Alter bei der Menopause mit MS nicht entscheidend, auch scheint die Rückfallrate nicht mit der Menopause assoziiert zu sein. Die Rolle hormoneller Veränderungen ist demnach auch weiterhin eine offene Frage.
Geschlechtshormone werden als möglicherweise neuroprotektiv diskutiert. Hinweise darauf fanden sich besonders in Tierstudien der Multiplen Sklerose (MS). Ziel eines neuen Reviews war es, die Evidenz für hormonelle Effekte in der Menopause und von Hormonersatztherapien auf den Krankheitsverlauf der MS zusammenzufassen.
Können Geschlechtshormone den Verlauf der MS beeinflussen?
Dazu führten Forscher eine systematische Literaturrecherche in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Medline (PubMed), Scopus, clinicaltrials.gov und Cochrane Controlled Register of Trials durch. Sie schlossen Studien mit Frauen mit MS ein, in denen mindestens einer der folgenden Faktoren berichtet wurde: Beeinträchtigung und MS-Rückfallrate vor und nach der Menopause, die Konzentration der Geschlechtshormone im Serum, die sexuelle Funktionalität oder das Alter zu Beginn der Menopause. Außerdem wurden Effekte einer Hormonersatztherapie auf den klinischen Verlauf der MS analysiert.
Systematische Analyse der Forschung der Hormone bei MS
Von 4 102 gefundenen Studien konnten 28 in den systematischen Review eingeschlossen werden. Von diesen berichtete eine das Alter zu Beginn der Menopause sowohl für Kontrollen als auch für Frauen mit MS. Dabei fand sich kein Unterschied zwischen den Gruppen. In der Rückfallrate der MS-Patientinnen zeigte sich vor und nach der Menopause ebenfalls kein messbarer Unterschied (Risikrate 1,21, 95 % Konfidenzintervall 0,91-1,61, p = 0,218). Zwei Interventionsstudien berichteten positive Effekte von Östrogentherapie bei Frauen mit MS. Allerdings stand in diesen Studien die Mehrzahl der Teilnehmerinnen vor der Menopause. Drei Studien betrachteten das Thema sexueller Dysfunktionen bei Frauen mit MS. Informationen zu hormonellen Werten waren in diesen Studien allerdings begrenzt.
Begrenzte Information, unschlüssige Ergebnisse zu hormonellen Effekten
Nach den Ergebnissen dieser Analyse ist das Alter bei der Menopause mit MS nicht entscheidend. Die Evidenz für einen möglichen Effekt von Östrogenmangel auf die Behinderung infolge der MS ist nicht schlüssig. Auch die Rückfallrate scheint nicht mit der Menopause assoziiert zu sein. Der Effekt von hormoneller Ersatztherapie auf den natürlichen Verlauf der MS-Erkrankung bleibt weiterhin eine offene Frage für weitere Forschung.
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