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Prostatakrebs

Hochrisiko-Prostatakrebs: Längeres Überleben mit Cholesterinsenkern und Anti-Diabetikum

Original Titel:
Individual and joint effects of metformin and statins on mortality among patients with high-risk prostate cancer

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler analysierten die Daten von 12 700 Männern mit Hochrisiko-Prostatakrebs
  • Patienten, die Statine bekamen (allein oder in Kombination mit Metformin), hatten ein geringeres allgemeines Sterberisiko und ein geringeres Risiko, speziell an Prostatakrebs zu sterben
  • Das Diabetes-Medikament Metformin allein schien sich hingegen nicht auf das Sterberisiko der Patienten auszuwirken

 

DGP – Patienten mit einem Hochrisiko-Prostatakrebs konnten davon profitieren, wenn sie nach der Diagnose Statine (allein oder in Kombination mit Metformin) bekamen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie weisen darauf hin, dass Statine allein oder in Kombination mit Metformin das Sterberisiko der Betroffenen senkten.


Nicht selten kommt es vor, dass Medikamente, die für eine bestimmte Krankheit zugelassen sind, auch gegen andere Erkrankungen wirksam sind. So gibt es beispielsweise bereits Hinweise darauf, dass das Diabetes-Medikament Metformin und die cholesterinsenkenden Statine bei Prostatakrebs das Auftreten von Metastasen hinauszögern könnten. Wissenschaftler aus den USA und China leisteten nun mit einer retrospektiven Kohortenstudie einen weiteren Beitrag zu dieser Thematik.

Wissenschaftler werteten die Daten von 12 700 Patienten mit Hochrisiko-Prostatakrebs aus

Die Wissenschaftler nutzen eine spezielle Datenbank, um an die Daten von Patienten mit einem Hochrisiko-Prostatakrebs (Stadium ≥ T2c, PSA-Wert ≥ 20 oder Gleason-Score ≥ 8) zu gelangen. Insgesamt standen ihnen für ihre Analyse die Daten von 12 700 Betroffenen zur Verfügung. Die Wissenschaftler untersuchten, ob die Patienten Metformin oder Statine bekamen. Sie analysierten unter anderem, ob es einen Zusammenhang zwischen der Einnahme der genannten Medikamente und dem Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, gab.

Statine allein oder in Kombination mit Metformin reduzierten das Sterberisiko

Bei der Auswertung der Daten fiel den Wissenschaftlern auf, dass Statine allein oder in Kombination mit Metformin mit einem geringeren allgemeinen Sterberisiko einhergingen (aHR:0,89; 95 % CI: 0,83-0,96 bzw. aHR:0,75; 95 % CI: 0,67-0,83). Auch das Risiko, speziell an Prostatakrebs zu sterben, war bei Anwendung von Statinen allein oder in Kombination mit Metformin geringer (aHR:0,80; 95 % CI: 0,69-0,92 bzw. aHR:0,64; 95 % CI: 0,51-0,81). Besonders deutlich war der schützende Effekt von Statinen plus Metformin bei Patienten, die diese Medikamente erst nach der Prostatakrebs-Diagnose verschrieben bekamen. Bei diesen Patienten reduzierte die kombinierte Anwendung von Statinen und Metformin das allgemeine Sterberisiko um 32 % (95 % CI: 0,57-0,80) und das Prostatakrebs-spezifische Sterberisiko un 54 % (95 % CI: 0,30-0,69). Was die alleinige Anwendung von Metformin anging, so schien sich diese nicht auf die Lebenszeit auszuwirken. Metformin allein schien nämlich weder das allgemeine noch das Prostatakrebs-spezifische Sterberisiko zu beeinflussen.

Patienten mit einem Hochrisiko-Prostatakrebs hatten somit einen Überlebensvorteil, wenn sie Statine allein oder in Kombination mit Metformin bekamen. Eine Behandlung mit Metformin allein schien sich hingegen nicht auf die Lebenszeit der Betroffenen auszuwirken. Die Autoren der Studie wiesen jedoch darauf hin, dass noch weitere Studien zu dieser Thematik nötig sind, um gesicherte Aussagen diesbezüglich machen zu können.

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