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Diroximelfumarat in der MS-Therapie: Was ist Patienten wichtig?
Original Titel:
Health-Related Quality of Life with Diroximel Fumarate in Patients with Relapsing Forms of Multiple Sclerosis: Findings from Qualitative Research Using Patient Interviews
- MS-Behandlung mit Fumaraten: Welche Aspekte spielen für Patienten eine Rolle?
- Oraler Wirkstoff Diroximelfumarat
- Interviewstudie mit 17 Patienten
- Einfachheit und Bequemlichkeit der Einnahme vorteilhaft, speziell im Vergleich zu Injektionen/Infusionen
- Nachteilig: Behandlungsfrequenz und Bindung an Nahrungseinnahme
DGP – Für die konsequente Behandlung der MS ist es von großer Bedeutung, dass Vorteile und Nachteile einer Medikation aus Patientensicht klar bekannt sind. Die vorliegende Interview-Studie mit 17 MS-Patienten zeigt nun einige der Faktoren auf, die bei der Behandlung mit Diroximelfumarat für Patienten eine Rolle spielen können und die Therapiewahl unterstützen können.
Diroximelfumarat (DRF) ist ein orales Fumarat zur Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose (MS). In klinischen und Echt-Welt-Studien wurde bereits gezeigt, dass der Wirkstoff eine bessere gastrointestinale Verträglichkeit aufweist und nur wenige Patienten (unter 1 %) aufgrund von Magen-Darm-Problemen die Behandlung abbrechen im Vergleich zu Dimethylfumarat (DMF). Zudem zeigte sich eine hohe Adhärenzrate. Ziel der vorliegenden Studie war es, in Patienteninterviews für Patienten bedeutsame Aspekte zu ermitteln, die die Behandlung mit DRF betreffen.
MS-Behandlung mit Fumaraten: Welche Aspekte spielen für Patienten eine Rolle?
Die Wissenschaftler führten mit US-amerikanischen erwachsenen MS-Patienten intensive, qualitative Interviews zwischen Oktober und Dezember 2020. Die Teilnehmer bekamen in ihrer MS-Routineversorgung DRF innerhalb der letzten 6 Monate verschrieben und nahmen es für mindestens 3 Wochen ein.
Qualitative Interviews nach DRF-Behandlung über mindestens 3 Wochen
17 Patienten im durchschnittlichen Alter von 49,3 Jahren (+/- 12 Jahre) nahmen an der Studie teil. 16 Patienten berichteten, zuvor mit anderen krankheits-modifizierenden Wirkstoffen behandelt worden zu sein. 10 der Patienten (58,8 %) erhielten zuvor DMF. Die DRF-Behandlung wurde für zwischen 6 Wochen und 10 Monate durchgeführt. Vier Schlüsselthemen traten in den Interviews zum Vorschein: Wohlbefinden und Lebensqualität, Einfachheit der Einnahme des Medikaments, minimale Nebenwirkungen, mit denen man umgehen kann, sowie Patientenzuversicht aufgrund der MS-Behandlung. 82,4 % der Patienten gaben an, die Einnahmemethode sei ein positiver Aspekt der Behandlung mit DRF. 70,6 % empfanden milde oder fehlende Nebenwirkungen als vorteilhaft, 58,8 % betonten die Vorteile gegenüber injizierbaren oder Infusionsmedikamenten. Die Wirksamkeit von DRF empfanden 64,7 % als positiven Aspekt. Als nachteilig wurden von der Hälfte der Patienten (52,9 %) hingegen die häufige Einnahme (typischerweise 2-mal täglich) und von 41,2 % die Nahrungsanforderungen (Einnahme mit einer Mahlzeit, keine größere Menge Alkohol bis eine Stunde anschließend) beschrieben. 94,1 % der Patienten gaben jedoch an, dass sie seit Beginn der Behandlung ihre Ernährungsweise nicht verändert hatten.
Einnahme-Bequemlichkeit gut, Dosierungsfrequenz nachteilig
Für die konsequente Behandlung der MS ist es von großer Bedeutung, dass Vorteile und Nachteile einer Medikation aus Patientensicht klar bekannt sind. Die vorliegende Interview-Studie zeigt nun einige der Faktoren auf, die bei der Behandlung mit Diroximelfumarat für Patienten eine Rolle spielen und die Therapiewahl unterstützen können.
[DOI: 10.1007/s12325-022-02164-8]
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