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Nebenwirkungen von Montelukast bei Kindern und Erwachsenen
Original Titel:
Adverse drug reactions of montelukast in children and adults.
DGP – Für die Langzeittherapie von Asthma wird unter anderem Montelukast empfohlen, wenn Kortison allein nicht ausreicht, um die Beschwerden zu verringern. In diesen Fällen wird die Kortison-Therapie mit dem Wirkstoff kombiniert. Kürzlich erschienene Studien berichteten jedoch von mehreren Nebenwirkungen von Montelukast.
Montelukast wirkt entzündungshemmend, indem es im Lungensystem bestimmte Rezeptoren blockiert, die an Entzündungsreaktionen beteiligt sind. Dieser Wirkstoff wird von den Leitlinien sowohl für die Therapie von Kindern als auch Erwachsenen empfohlen. Kürzlich erschienene Studien berichteten jedoch von mehreren Nebenwirkungen von Montelukast. In einer Studie wollten drei Forscher dem näher auf den Grund gehen.
Auswertung aller gemeldeter Nebenwirkungen ausgewertet
Für einen besseren Überblick über die Nebenwirkungen von Montelukast wurden alle Nebenwirkungen, die bei Kindern und Erwachsenen unter Verwendung von Montelukast auftraten und dem Netherlands Pharmacovigilance Center Lareb und der weltweiten WHO-Datenbank VigiBase® bis 2016 gemeldet wurden, einbezogen. Insgesamt gab es in der niederländischen Datenbank 331 (37,5 % Männer, 61,3 % Frauen, bei 1,2 % war das Geschlecht nicht bekannt) und in der weltweiten Datenbank 17723 (39,3 % Männern, 54,9 % Frauen, bei 5,8 % war das Geschlecht nicht bekannt) Einträge. Bei beiden Datenbanken bezogen sich etwa 32 % der Einträge auf Kinder und Jugendliche, wobei nicht immer das Alter des Patienten angegeben wurde.
Kopfschmerzen häufigste Nebenwirkung, aber auch schwerere Nebenwirkungen möglich
In der niederländischen Datenbank beschrieben 13,6 % der Einträge schwerwiegende Nebenwirkungen. Zu diesen zählten lebensbedrohliche Nebenwirkungen, Nebenwirkungen, die zu Behinderungen führten und solche, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machten. Ein Krankenhausaufenthalt war etwa bei 8 % der berichteten Nebenwirkungen nötig. Gründe dafür waren unter anderem Epilepsie, Brustschmerzen und Bewegungsstörungen. In der niederländischen Datenbank zählten Kopfschmerzen zu den häufigsten Nebenwirkungen. In der weltweiten Datenbank wurde hingegen insgesamt am häufigsten von Depressionen berichtet. Betrachtet man nur die Kinder, traten Aggressionen am meisten auf. Auch Selbstmordgedanken und Albträume kamen besonders häufig vor. Weitere Nebenwirkungen waren unter anderem Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Angstzustände. Diese traten sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auf.
Albträume durch Asthmamedikament bei Kindern
Die Montelukast-Therapie ist somit mit neuropsychiatrischen Nebenwirkungen wie Depressionen und Aggressionen verbunden. Besonders bei Kindern kam es unter der Verwendung von des Wirkstoffs vermehrt zu Albträumen.
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