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Brustkrebs
Gebrechlichkeit häufig bei Brustkrebspatientinnen
Original Titel:
The prevalence of frailty among breast cancer patients: a systematic review and meta-analysis
- Metaanalyse: Gebrechlichkeit (Frailty) bei Brustkrebs
- Gerade bei Brustkrebspatientinnen häufig
- Therapieart und Alter sind wichtige Einflussfaktoren
DGP – Gebrechlichkeit ist mehr als eine Alterserscheinung. In der Geriatrie wird Gebrechlichkeit (Frailty) als komplexes Krankheitsbild mit verschiedenen Symptomen betrachtet, das mittels unterschiedlicher Maßnahmen bekämpft werden kann. In einer Metaanalyse haben Wissenschaftler festgestellt, dass das Krankheitsbild häufig bei Brustkrebspatientinnen vorkommt und u. a. mit der Therapieart assoziiert ist.
Die heutige Geriatrie erlaubt eine differenzierte Betrachtung von Gebrechlichkeit (Frailty), die über die Wahrnehmung als bloße Alterserscheinung hinaus geht. Das Krankheitsbild steht in Verbindung mit einer verminderten körperlichen und teilweise auch geistigen Leistungs- und Widerstandsfähigkeit. Symptome beinhalten Gewichtsverlust, Erschöpfung, geringe Aktivität, Langsamkeit und Schwäche.
Ursachen der Gebrechlichkeit und Gegenmaßnahmen
Als typische Ursachen für das Auftreten von Gebrechlichkeit gelten neben Alter auch Nährstoffmangel und bestimmte Erkrankungen. Hierzu gehören Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs. Sie ist aber durchaus umkehrbar, besonders, wenn mit Gegenmaßnahmen begonnen wird, sobald das Auftreten der oben genannte Symptome bemerkt wird. Eine wichtige Maßnahme ist die Steigerung der Kraft und Ausdauer durch ein angepasstes Training oder Physiotherapie. Auch die Anpassung der Ernährung ist wichtig. Zudem sollten unnötige Belastungsfaktoren, sowohl physischer als auch psychischer Natur, minimiert werden.
Studien haben gezeigt, dass unter Brustkrebsüberlebenden Frailty häufiger auftritt und früher einsetzt. Dieser Zusammenhang wurde nun von Wissenschaftlern in einer Metaanalyse genauer untersucht. Für die Analyse wurden Daten aus 24 Studien mit insgesamt 13 510 Patientinnen einbezogen.
Frailty häufig bei Brustkrebspatientinnen
Die Metaanalyse zeigte ein durchschnittliches Vorkommen von Frailty bei Brustkrebspatientinnen von 43 % (95 % Konfidenzintervall, KI: 36 % – 50 %; p < 0,05). Die Analyse zeigte, dass u. a. Therapieart und Alter wichtige Einflussfaktoren waren. Dabei trat Fraility nach allen untersuchten Therapiearten (Chemo-, Radio- und Hormontherapie) häufiger auf.
Die Autoren schlussfolgerten, dass das Auftreten von Frailty unter Brustkrebspatientinnen hoch sei und die Behandlungsumstände das Risiko des Auftretens beeinflussen könnten. Bei Brustkrebs sollte demnach im Rahmen der Therapie auch gezielt der Entwicklung von Gebrechlichkeit vorgebeugt werden.
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