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Telemedizin bei der rheumatoiden Arthritis

Original Titel:
Systematic Review of Outcomes and Patient Experience with Virtual Care in Rheumatoid Arthritis

Kurz & fundiert

  • Wie gut ist Telemedizin im Vergleich zu konventionellen Rheumatologie-Terminen?
  • Systematischer Review mit narrativer Analyse
  • Hohe Heterogenität
  • 3 randomisiert-kontrollierte Studien, 3 Beobachtungsstudien
  • Krankheitsaktivität und Patientenerfahrungen vergleichbar zwischen Tele- und Vor-Ort-Medizin
  • Mehr Forschung nötig

 

DGP – Telemedizin wird immer wichtiger, allerdings gibt es nur wenig Forschung dazu, wie die virtuelle Pflege in der Rheumatologie genutzt werden kann. Forscher führten nun einen systematischen Review zu Behandlungsergebnissen mit Telemedizin im Vergleich zu konventioneller Medizin bei der rheumatoiden Arthritis durch. Aus 3 randomisiert kontrollierten und 3 Beobachtungsstudien ergab sich ein eher positives Bild der telemedizinischen Behandlung. Allerdings ist die Datenlage bisher noch sehr schwach.


Telemedizin wird immer wichtiger, allerdings gibt es nur wenig Forschung dazu, wie die virtuelle Pflege in der Rheumatologie genutzt werden kann. Forscher führten nun einen systematischen Review zu Behandlungsergebnissen mit Telemedizin im Vergleich zu konventioneller Medizin bei der rheumatoiden Arthritis durch. Dabei betrachteten sie sowohl Krankheitsaktivität als auch die Einschätzungen der Patienten.

Wie gut ist Telemedizin im Vergleich zu konventionellen Rheumatologie-Terminen?

Mit einer systematischen Recherche in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken MEDLINE, EMBASE, CINAHL und dem Cochrane-Zentralregister kontrollierter Studien ermittelten die Wissenschaftler Studien bis 19.03.2020. Sie schlossen Beobachtungsstudien und randomisiert kontrollierte Studien zum Einsatz von Telemedizin als Ersatz für konventionelle Arzttermine bei der rheumatoiden Arthritis ein. Eine Meta-Analyse war aufgrund der Heterogenität der Studiendesigns und unterschiedlichen Ergebnisberichte nicht möglich. Daher fassten die Forscher die Ergebnisse qualitativ zusammen.

Systematischer Review mit narrativer Analyse: Hohe Heterogenität, 3 randomisiert-kontrollierte, 3 Beobachtungsstudien

352 Studien wurden identifiziert. Davon konnten 6 in die abschließende Analyse aufgenommen werden. 3 der Studien waren randomisiert kontrolliert durchgeführt worden, 3 waren Beobachtungsstudien. Krankheitsaktivität und Patientenerfahrungen waren vergleichbar zwischen virtueller und konventioneller Pflege. Darüber hinaus fand eine randomisierte Studie keinen Unterschied in den untersuchten Behandlungsergebnissen zwischen der Telemedizin, wenn sie durch einen Rheumatologen oder durch eine rheumatologische Pflegekraft durchgeführt wurde. Telemedizin schien vorteilhaft für die Behandlungsadhärenz, das Aufrechterhalten des individuellen funktionellen Status und die Lebensqualität zu sein. Die Forscher sahen in zwei der drei randomisierten Studien nur ein geringes Bias-Risiko, also eher vertrauenswürdige Ergebnisse. Das Bias-Risiko in den beobachtenden Studien war dagegen hoch. Die Studienqualität war eingeschränkt durch beispielsweise unvollständig berichtete Daten.

Krankheitsaktivität und Patientenerfahrungen vergleichbar zwischen Tele- und Vor-Ort-Medizin

Demnach ist die Evidenz dazu, ob Telemedizin bei der rheumatoiden Arthritis eine akzeptable Alternative zur konventionellen Pflege ist, begrenzt. Manche Studien bieten allerdings einen vielversprechenden Ausblick. Die Autoren schließen, dass weitere Forschung zur effektiven Umsetzung telemedizinischer Behandlung als langfristige Lösung notwendig ist.

 

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