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COVID-19: Zunehmend besser innerhalb eines Jahres nach Intensivpflege
Original Titel:
Long-term effects of Coronavirus 2 infection after intensive care: a prospective study
- Langfristige Folgen von schwerem COVID-19: Wie lange?
- Posttraumatischer Stress, Ängste und depressive Symptome nach COVID-19 in Intensivpflege
- Beobachtungsstudie mit 207 Patienten in Italien
- Etwa jeder 3. Patient mit psychischen Folgen
- Deutliche Besserung der Symptome nach 6 und 12 Monaten
DGP – Ziel der vorliegenden Studie war es, den Grad einer Reihe von langfristigen Symptomen für diese Folgen einer schweren Coronavirus-Infektion zu ermitteln und zu erfassen, wie der Genesungsprozess verläuft. Die gesundheitliche Lage und Lebensqualität bessern sich demnach zunehmend 6 und 12 Monate nach Entlassung aus der Intensivpflege.
Die schweren, viele Organe betreffenden kurzfristigen Folgen eines schweren Verlaufs von COVID-19 nach Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 sind mittlerweile gut dokumentiert. Welche langfristigen Implikationen die Erkrankung hat, ist jedoch bislang weniger gut beschrieben. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Grad einer Reihe von langfristigen Symptomen für diese Folgen einer schweren Coronavirus-Infektion zu ermitteln und zu erfassen, wie der Genesungsprozess verläuft.
Langfristige Folgen von schwerem COVID-19: Wie lange?
Im Fokus standen dabei post-traumatischer Stress, Ängste und depressive Symptome, Beeinträchtigungen der Lebensqualität und funktionelle Beeinträchtigungen bei COVID-19-Überlebenden im ersten Jahr nach Entlassung aus der Intensivpflege.
Die prospektive, longitudinale Studie untersuchte erwachsene Patienten, die mit Coronavirus-Infektion zwischen März 2020 und März 2021 in eine italienische Intensivstation eingeliefert wurden. Die Patienten wurden bis März 2022 nachbeobachtet.
Beobachtungsstudie mit 207 Patienten
207 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen, davon 145 (70,1 %) Männer. 106 (51,2 %) Patienten berichteten zwischen 6 und 12 Monate nach Entlassung aus der Intensivstation mindestens eine physische oder kognitive Beeinträchtigung. Die Prävalenz von gemeinsam auftretenden Ängsten, Depression sowie posttraumatischer Belastungsstörung betrug 25/106 Patienten (23,6 % der Fälle) nach 6 Monaten. Die Häufigkeit stieg auf 29/106 Patienten (27,3 % der Fälle) nach 12 Monaten. Ängste, Depression und posttraumatische Belastungsstörung betrafen 86 Patienten (41,5 %) nach 6 Monaten. Nach 12 Monaten waren noch 78 Patienten von einer der langfristigen Komplikationen betroffen (37,7 %). Insgesamt besserten sich der selbsteingeschätzte Gesundheitszustand und die Alltagsfunktionalität der Patienten (EqVAS-Score: 58,8 nach 6 Monaten vs. 72,3 nach 12 Monaten; p = 0,017; Barthel-Index: 61,5 nach 6 vs. 74,8 nach 12 Monaten; p < 0,001) deutlich innerhalb eines Jahres nach Entlassung aus der Intensivstation.
Deutliche Besserung der Symptome nach 6 und 12 Monaten
Die Ergebnisse dieser langfristigen Nachbeobachtung von Patienten mit schweren COVID-19-Verläufen zeigt die funktionelle und kognitive Erholung zwischen 6 und 12 Monate nach Entlassung aus der Intensivversorgung auf. Patienten können demnach meist in diesem Zeitraum mit einer Besserung ihrer gesundheitlichen Lage und höherer Lebensqualität rechnen.
[DOI: 10.23736/S0375-9393.22.16728-3]
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