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COPD
Atemwegsverengungen häufig unentdeckt
Original Titel:
Spirometry performed as part of the Manchester community-based lung cancer screening programme detects a high prevalence of airflow obstruction in individuals without a prior diagnosis of COPD
- 2 525 Raucher und ehemalige Raucher nahmen an einem Lungen-Gesundheits-Check teil
- Mehr als jeder Dritte zeigte Verengungen der Atemwege
- Knapp die Hälfte von ihnen wusste vor dem Gesundheits-Check nicht, dass sie betroffen waren – das galt vor allem für Jüngere und weniger starke Raucher
DGP – Bei einem Lungen-Gesundheitscheck, an dem Raucher und ehemalige Raucher teilnahmen, stellte sich heraus, dass mehr als jeder Dritte unter Verengungen der Atemwege litt. Knapp der Hälfte von ihnen war das zuvor nicht bekannt.
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Lungenkrebs teilen sich gemeinsame Risikofaktoren. Vor allem das Rauchen erhöht das Risiko für beide Erkrankungen. Patienten, die für ein Lungenkrebs-Screening in Frage kommen, könnten somit auch von COPD betroffen sein. Wissenschaftler aus England untersuchten, ob mit Hilfe der Spirometrie beim Lungenkrebs-Screening bisher nicht-diagnostizierte Atemwegsverengungen entdeckt werden konnten.
2 525 Raucher und ehemalige Raucher nahmen an einem Lungen-Gesundheits-Check teil
Personen aus verschiedenen Gebieten von Manchester konnten an einem Lungen-Gesundheit-Check teilnehmen, wenn sie jemals geraucht hatten und zwischen 55 und 74 Jahre alt waren. 2 525 Personen folgten der Einladung. Sie waren durchschnittlich 64,1 Jahre alt, 51 % waren Frauen und 37,4 % waren zum Zeitpunkt des Gesundheits-Checks noch immer Raucher. Zu dem Lungen-Gesundheit-Check gehörten Spirometrie, das Einschätzen des Lungenkrebsrisikos (PLCOM2012), Symptombeurteilung und Beratung zum Rauchstopp. Die Patienten, die ein hohes Risiko für Lungenkrebs aufwiesen (PLCOM2012 ≥ 1,51 %), konnten sich zweimal im Abstand von einem Jahr einer Lungen-CT unterziehen.
Atemwegsverengungen waren häufig unerkannt
Bei der Lungenfunktionsuntersuchung stellten die Wissenschaftler fest, dass 37,4 % der Teilnehmer (944 Teilnehmer) Verengungen der Atemwege aufwiesen (definiert als FEV1/FVC <0,7). Interessant war, dass bei knapp der Hälfte von ihnen (49,7 %, 469 Teilnehmer) zuvor noch keine COPD diagnostiziert wurde. Von den Patienten, die zuvor keine COPD-Diagnose hatten, aber nun Verengungen der Atemwege aufwiesen, zeigten 53,3 % (250 der 469 Patienten) Symptome.
Risikofaktoren, ohne vorangegangene COPD-Diagnose von Verengungen der Atemwege betroffen zu sein
Die Wissenschaftler identifizierten Faktoren, die mit dem Risiko, dass eine Atemwegsverengung gefunden wurde, ohne dass eine COPD bereits bekannt war, im Zusammenhang standen. Zu diesen Faktoren zählten das männliche Geschlecht, ein jüngeres Alter, kürzere Zeit als Raucher, weniger Zigaretten pro Tag, größeres FEV1/FVC-Verhältnis und asymptomatisch sein. All diese Faktoren erhöhten das Risiko, ohne vorangegangene COPD-Diagnose von Verengungen der Atemwege betroffen zu sein, signifikant.
Bei einem Lungenkrebs-Screening-Programm konnte anhand von Untersuchungen der Lungenfunktion Personen identifiziert werden, die an Atemwegsverengungen litten. Viele von ihnen war dies zuvor nicht bekannt.
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