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Benzodiazepine könnten die antidepressive Wirkung von Ketamin reduzieren
Original Titel:
The Antidepressant Effect of Ketamine Is Dampened by Concomitant Benzodiazepine Medication
- Welchen Einfluss haben Benzodiazepine auf die Wirksamkeit von Ketamin bei Depression?
- Analyse von Benzodiazepin-Behandlungsgruppen anhand einer Diazepam-Äquivalenzdosis
- Häufigeres Nicht-Ansprechen auf Ketamin bei depressiven Patienten mit höherer Benzodiazepindosis
DGP – Da die GABA-Neurotransmission ein physiologisches Ziel sowohl für Ketamin und Benzodiazepine ist, untersuchten Forscher nun den Einfluss von Benzoidazepinen auf die antidepressive Wirkung einer einzelnen Ketamininfusion bei Patienten mit Depression. Die Ergebnisse der Analyse mit einer noch kleinen Patientengruppe deuten auf einen nachteiligen Effekt begleitender Benzodiazepinbehandlung in höherer Dosierung auf die antidepressive Wirkung von Ketamin.
Die schnellen antidepressiven Effekte von Ketamin stellen einen wichtigen Fortschritt in der Depressionsforschung und -behandlung dar. Obwohl verschiedene Aspekte der Wirkung von Ketamin gut untersucht sind, ist wenig zu gleichzeiten medikamentösen Behandlungen bekannt. Da die GABA-Neurotransmission ein physiologisches Ziel sowohl für Ketamin und Benzodiazepine ist, untersuchten Forscher nun den Einfluss von Benzodiazepinen auf die antidepressive Wirkung einer einzelnen Ketamininfusion bei Patienten mit Depression.
Welchen Einfluss haben Benzodiazepine auf die Wirksamkeit von Ketamin bei Depression?
Depressive Symptome der teilnehmenden Patienten wurden mit Hilfe der Montgomery–Åsberg Depression Rating Scale (MADRS) zu Beginn und nach der Behandlung mit Ketamin eingeschätzt. Die Wirksamkeit von Ketamin wurde abhängig von begleitenden Therapien analysiert. Die Patienten wurden nach der Diazepam-Äquivalenzdosis von über 8 mg in Gruppen hoher Benzodiazepin-Dosis und niedriger Dosis eingeteilt.
Benzodiazepin-Behandlungsgruppen anhand einer Diazepam-Äquivalenzdosis
Daten von 47 Patienten (darunter 27 Frauen) mit Depression und einem MADRS ≥ 20 und mindestens einem vorherigen Nichtansprechen auf eine antidepressive Behandlung in der aktuellen Episode wurden analysiert. Alle Patienten erhielten eine Infusion mit einer subanästhetischen Dosis racemischen Ketamins (0,54 mg pro kg) als zusätzliches Medikament zu einer aktuellen antidepressiven Therapie. 13 Patienten (28 %) erreichten eine Reduktion des MADRS um mindestens 50 % innerhalb einer Woche nach Ketaminadministration. 19 Patienten (40 %) nahmen gleichzeitig täglich Benzodiazepine ein. Die Dosierung der Benzodiazepine lag signifikant höher bei Patienten, die nicht auf Ketamin ansprachen (Responder) als bei anderen (p = 0,007). Responder und Nonresponder unterschieden sich bei einer Äquivalenzdosis von mehr als 8 mg Diazepam mit einer Sensitivität von 80 % und einer Spezifizität von 85 % (p < 0,001). Die Analyse deutete auf einen unterschiedlichen zeitlichen Verlauf der Ketaminwirkung bei Patienten mit mehr als 8 mg der Diazepam-Äquivalenzdosis und Patienten mit geringerer Benzodiazepindosis bzw. ohne solche Medikamente. Die Patienten mit der höheren Diazepam-Äquivalenzdosis hatten signifikant schlechtere Behandlungsergebnisse am 3. Tag (p = 0,04) und am 7. Tag (p = 0,02) im Vergleich zu den übrigen Patienten.
Häufigeres Nicht-Ansprechen auf Ketamin bei depressiven Patienten mit höherer Benzodiazepindosis
Die Ergebnisse der Analyse deuten auf einen nachteiligen Effekt begleitender Benzodiazepinbehandlung in höherer Dosierung auf die antidepressive Wirkung von Ketamin. Dies sollte in der weiteren Forschung bzw. Behandlungspraxis berücksichtigt werden, schreiben die Autoren.
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