Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Nachträgliche Analyse der Fremanezumab-Wirkung: Weniger Migränetage und Symptomlinderung ab Woche 1
Original Titel:
The Effect of Beginning Treatment With Fremanezumab on Headache and Associated Symptoms in the Randomized Phase 2 Study of High Frequency Episodic Migraine: Post-Hoc Analyses on the First 3 Weeks of Treatment.
DGP – Wie schnell wirkt der Antikörper Fremanezumab gegen Migräne? Dies ermittelten Forscher in einer nachträglichen Analyse. Die Untersuchung bei Patienten mit hochfrequent episodischer Migräne zeigte einen vorbeugenden Effekt bereits ab der ersten Woche nach der Behandlung.
Drei neue Mittel zur prophylaktischen Behandlung von Migräne sind 2018 neu zugelassen oder zur Zulassung empfohlen worden (Erenumab, Galcanezumab, Fremanezumab). Welche Vorteile können diese Mittel haben? Ziel einer aktuellen Analyse war es, die Wirksamkeit von Fremanezumab während der ersten drei Behandlungswochen bei Patienten mit sehr häufigen episodischen Migräneattacken (hochfrequent episodische Migräne) zu ermitteln. Wie rasch kann also die Prophylaxe greifen?
Nachträgliche Analyse: wie rasch wirkt Fremanezumab bei Patienten mit hochfrequent episodischer Migräne?
In einer Multizentren-Studie der Phase 2 erhielten Patienten zufällig entweder das Medikament Fremanezumab oder ein Placebo (Scheinmedikament). Weder die Patienten noch die behandelnden Ärzte waren jeweils informiert, welches der beiden Präparate gegeben wurde. Die Untersuchung wurde als randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert durchgeführt. Patienten mit hochfrequent episodischer Migräne wurden zur Teilnahme eingeladen. Wichtig war dabei unter anderem, dass die Teilnehmer konsequent ihr Kopfschmerztagebuch (mindestens 80 % der Tage) führten. Die Behandlung der Patienten fand alle 28 Tage über die Dauer von 3 Monaten statt. Das Fremanezumab wurde dabei in einer von zwei Dosierungen gegeben: 225 mg oder 675 mg.
Zwei Dosierungen des Medikaments im Vergleich zu Placebo
Wie bereits in einer früheren Analyse der Untersuchung berichtet wurde, erreichte Fremanezumab in beiden Dosierungen eine klare Verbesserung der Migränesymptome (weniger Migränetage) im Vergleich zum Placebo. Nun wurde nachträglich analysiert, ob die Wirkung bereits im ersten Behandlungszyklus, genauer gesagt innerhalb der ersten drei Wochen eintrat.
297 Migränebetroffene nahmen an der Untersuchung teil. Im Vergleich zum Placebo nahmen die Migränetage innerhalb der ersten Woche nach Behandlungsbeginn ab. Dies galt sowohl für die niedrige als auch die höhere Dosis von Fremanezumab. Relativ zu Patienten, die ein Placebo erhalten hatten, gewannen die Patienten fast einen Tag ohne Migräne (-0,93 mit 225 mg Fremanezumab, -1,02 mit 675 mg) in der ersten Woche hinzu. Bei 95 % der behandelten Teilnehmer lag der Zugewinn bei mindestens einem halben Tag. Dieser Vorteil der Behandlung blieb auch in der zweiten und dritten Woche erhalten.
Bereits in der ersten Woche berichteten die Patienten auch von Linderungen verschiedener Migränesymptome wie Übelkeit, Erbrechen oder der Überempfindlichkeit gegenüber Licht (Photophobie) und Geräuschen (Phonophobie). Auch diese Effekte der neuen Therapie blieben über die ersten drei Wochen erhalten. Entsprechend der Linderung von Symptomen und der reduzierten Migränehäufigkeit benötigten die Patienten auch seltener Akutmedikamente. In diesen ersten Behandlungswochen gewannen die Teilnehmer dadurch etwa einen Tag ohne Akutmedikamente pro Woche im Vergleich zum Placebo.
Wirksam ab Woche 1 zur Vorbeugung von Migräneattacken und Symptomlinderung
Die Behandlung mit Fremanezumab erreichte also schnell einen vorbeugenden Effekt bei den Patienten mit besonders häufiger episodischer Migräne. Dies zeigte sich in verschiedenen Maßen der Kopfschmerzen und Migränesymptome innerhalb der ersten Woche nach Therapiebeginn. Die Verbesserungen blieben typischerweise während der zweiten und dritten Behandlungswoche erhalten. Die Patienten konnten entsprechend auch schnell den Einsatz von Akutmedikamenten eindämmen.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom