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Welchen Einfluss haben TNF-α-Hemmer auf die Krankheitsaktivität während der Schwangerschaft?
Original Titel:
Risk factors for flare and treatment of disease flares during pregnancy in rheumatoid arthritis and axial spondyloarthritis patients
DGP – Die Studie deutet an, dass eine Behandlung mit TNF-α-Hemmern, aber auch mit Kortison, auch während der Schwangerschaft einen positiven Einfluss auf die Aktivität der rheumatoiden Arthritis nehmen kann. Patientinnen mit axialer Spondyloarthritis zeigten allerdings eine erhöhte Aktivität der Erkrankung trotz Behandlung.
Einer Schwangerschaft bei Frauen mit rheumatoider Arthritis oder axialer Spondylarthritis (z. B. Morbus Bechterew) steht generell nichts im Wege. Da die medikamentöse Behandlung allerdings angepasst werden sollte, ist eine vorausschauende Planung der Schwangerschaft erforderlich. Wissenschaftler aus der Schweiz und den Niederlanden haben das Auftreten von Schüben während der Schwangerschaft und nach der Absetzung von Medikamenten untersucht.
Meist werden TNF-Hemmer vor einer Schwangerschaft abgesetzt
Einige Basistherapeutika und Kortison sind während Schwangerschaft und Stillzeit zugelassen. Andere – wie Methotrexat – müssen teils lange vor Beginn einer Schwangerschaft abgesetzt werden. Für die Anwendung von Wirkstoffen, die den Signalstoff TNF-α hemmen, liegen wenige Untersuchungsergebnisse vor. Vorsorglich werden die TNF-α-Hemmer mit Beginn der Schwangerschaft abgesetzt. Häufig kommt es nach Absetzung der Rheumamedikamente zu einem akuten Schub. Auch kann es durch die Umstellung der Medikamente während der Schwangerschaft zu einem aktiveren Verlauf der Krankheit kommen. Andererseits gibt es aber auch Hinweise, dass die Krankheitsaktivität bei Autoimmunerkrankungen durch eine Schwangerschaft vermindert werden kann.
TNF-Hemmer und Kortison im zweiten und dritten Trimester bremsten die rheumatoide Arthritis
Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 75 Patientinnen mit rheumatoider Arthritis und 61 Patientinnen mit axialer Spondyloarthritis und begleiteten sie während und nach der Schwangerschaft. Bei 29 % der Patientinnen mit rheumatoider Arthritis und 25 % der Patientinnen mit axialer Spondyloarthritis kam es zu akuten Schüben. 15 der Patientinnen mit rheumatoiden Arthritis wurden vor der Schwangerschaft mit TNF-α-Hemmern behandelt, die mit Beginn der Schwangerschaft abgesetzt wurden. Nach dem Absetzen kam es zu einem Anstieg der Entzündungsaktivität (CRP-Konzentration im Blut) im ersten Trimester. Durch den erneuten Start einer Behandlung mit TNF-α-Hemmern oder Kortison bei 60 % der Patientinnen konnte eine Verbesserung im zweiten und dritten Trimester erreicht werden. Patientinnen, die vor der Schwangerschaft keine TNF-α-Hemmer genommen hatten, aber während der Schwangerschaft mit kompatiblen Antirheumatika behandelt wurden, zeigten einen stabilen Verlauf der Erkrankung während der Schwangerschaft.
Bei axialer Spondyloarthritis blieb die Aktivität trotz Behandlung hoch
Unter den Patientinnen mit axialer Spondyloarthritis wurden 24 Frauen vor der Schwangerschaft mit TNF-α-Hemmern behandelt. Bei ihnen kam es im zweiten Trimester zu einer Verschlimmerung der Erkrankung. Hier blieb die Krankheitsaktivität trotz der neu einsetzenden Behandlung mit TNF-α-Hemmern oder Kortison hoch. Patientinnen mit axialer Spondyloarthritis, die zuvor keine TNF-α-Hemmer erhalten hatten, zeigten eine konstant hohe Krankheitsaktivität.
Die Studie deutet daher an, dass eine Behandlung mit TNF-α-Hemmern, aber auch mit Kortison, auch während der Schwangerschaft einen positiven Einfluss auf die Aktivität der rheumatoiden Arthritis nehmen kann. Patientinnen mit axialer Spondyloarthritis zeigten allerdings eine erhöhte Aktivität der Erkrankung trotz Behandlung. Der Einsatz von TNF-α-Hemmern während der Schwangerschaft bleibt aber erstmal umstritten und erfordert weitere Studien.
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