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PCO-Syndrom
Auswirkung von Probiotika auf die Sexualfunktion bei PCOS-Patientinnen
Original Titel:
Probiotic effects on sexual function in women with polycystic ovary syndrome: a double blinded randomized controlled trial
- Polyzystisches Ovarien Syndrom (PCOS) verursacht oft sexuelle Fehlfunktionen
- Hormonhaushalt und Mikrobiom im Ungleichgewicht
- Letrozol zur Regulation des Hormonhaushalts, Probiotika für das Mikrobiom
- Anstieg der Schwangerschaftsrate, Verbesserung von Sexualfunktion und Körperbild durch zusätzliche Gabe von Probiotika
DGP – PCOS ist eine häufige Ursache von sexuellen Fehlfunktionen bei betroffenen Frauen. Letrozol ist ein bekanntes Medikament zur Behandlung von PCOS, das die Bildung von Androgen und Östrogen hemmt. Da auch das Gleichgewicht des menschlichen Mikrobioms bei PCOS eine Rolle zu spielen scheint, wurde in dieser Studie untersucht, wie sich die zusätzliche Gabe von Probiotika neben Letrozol auf die Sexualfunktion von PCOS-Patientinnen auswirkt.
Bei dem polyzystischen Ovarien Syndrom (PCOS) ist der Hormonhaushalt im Ungleichgewicht sowie auch das Mikrobiom betroffener Frauen. Dies kann starke Auswirkungen auf die Sexualfunktion haben. Letrozol ist ein Aromataseinhibitor, der durch die Hemmung der Östrogen- und Androgen-Produktion den Hormonhaushalt reguliert. Wie sich die zusätzliche Einnahme von Probiotika zur Regulation des Mikrobioms dabei auf die Sexualfunktion auswirken könnte, wurde in dieser Studie untersucht.
Letrozol vs. Letrozol mit Probiotika beim PCO-Syndrom
Die Studie wurde als doppelblinde, randomisierte klinische Studie durchgeführt. Je 20 Frauen mit PCOS nahmen entweder Letrozol und Probiotika ein oder nur Letrozol. Zusätzlich wurde allen Frauen die Einnahme von Folsäure verschrieben. In der ersten Gruppe wurden die Probiotika im ersten Monat täglich eingenommen, im zweiten Monat wurde zusätzlich ab dem dritten Tag des Menstruationszyklus Letrozol (2,5 mg/ Tag) für 5 Tage eingenommen. In der Kontrollgruppe erfolgte lediglich die Einnahme von Letrozol wie beschrieben. Nach dem zweimonatigen Versuchszeitraum wurden Fragebögen aller Patientinnen zur Sexualfunktion (weiblicher Sexualfunktionsindex, engl.: Female Sexual Function Index, FSFI) und zum Körperbild (Body Image Concern Inventory, BICI) analysiert.
Verbesserung der Sexualfunktion durch Probiotika
Die Autoren konnten beobachten, dass ein signifikanter Anstieg in chemischer und klinischer Schwangerschaftsrate in der Probiotika-Gruppe auftrat (10 % vs. 0 %). In jeder Wertung verbesserte sich die Sexualfunktion durch die zusätzliche Probiotika-Einnahme signifikant. Nach achtwöchiger Untersuchung zeigten sich zudem eine signifikante Verbesserung der FSFI-Werte und eine Verbesserung des Körperbilds durch die Probiotika.
Die Autoren schlossen, dass eine zusätzliche Einnahme von Probiotika während einer Behandlung mit Letrozol die Schwangerschaftsrate, die Sexualfunktion und das Körperbild von Frauen mit PCOS verbessern könnte. Diese Ergebnisse müssten allerdings durch Studien mit größerer Teilnehmerzahl untermauert werden.
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