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Hormontherapie mit Unterbrechungen – Hat die Dauer der ersten Behandlungsphase Auswirkungen auf die Dauer der behandlungsfreien Zeit?
Original Titel:
A phase II, randomized, multicentre study comparing 10 months versus 4 months of degarelix (Firmagon®) therapy in prolonging the off treatment interval in men with localized prostate cancer receiving intermittent androgen deprivation therapy for biochemical recurrence following radical local therapy
DGP – Mit einer Hormontherapie mit Unterbrechungen, einer intermittierenden Hormontherapie, sollen die Nebenwirkungen der Behandlung reduziert und die Wirksamkeit verlängert werden. Wie lang die erste Anwendung sein sollte, ist nicht festgelegt. In der vorliegenden Studie verglichen die Wissenschaftler eine 4-monatige mit einer 10-monatigen Anfangsphase. Bezüglich der Lebensqualität hatte die 4-monatige Anfangsphase die Nase vorn.
Eine Hormontherapie wird vor allem bei Prostatakrebs-Patienten durchgeführt, bei denen die Erkrankung schon weiter fortgeschritten ist. In der Regel wird die Hormontherapie als Dauertherapie durchgeführt. Das bedeutet, dass der Wirkstoff solange verwendet wird, bis der Tumor nicht mehr auf die Behandlung anspricht und die Erkrankung fortschreitet. Eine andere Strategie, die sich vor allem dazu eignet, die Nebenwirkungen der Hormontherapie so gering wie möglich zu halten, ist die sogenannte intermittierende Hormontherapie. Hier werden die Wirkstoffe nur phasenweise gegeben. Das bedeutet, dass immer wieder Pausen eingelegt werden. Hierdurch sollen zum einen die Nebenwirkungen reduziert werden und zum anderen erhofft man sich, dadurch den Zeitpunkt, an dem die Hormontherapie ihre Wirkung verliert (der Prostatakrebs kastrationsresistent wird), länger hinauszögern zu können. Der Ablauf der intermittierenden Hormontherapie ist jedoch nicht immer einheitlich. Die Dauer der ersten Anwendung variiert zwischen 3 und 12 Monaten.
Die erste Behandlungsphase war entweder 4 oder 10 Monate lang
Ein Forscherteam aus Kanada untersuchte nun, ob sich die Dauer der ersten Therapiesitzung auf die Dauer der Pause zwischen den Sitzungen und auf die Dauer, bis der Testosteronspiegel wieder auf seinen Ursprungswert gestiegen ist, auswirkt. Hierzu untersuchten die Wissenschaftler 90 Männer mit Prostatakrebs, bei denen der PSA (prostataspezifisches Antigen)-Wert nach einer Operation oder Bestrahlung wieder angestiegen ist, was für einen Krankheitsrückfall spricht. Eine Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie war, dass bei den Männern keine Knochenmetastasen festgestellt werden konnten. Die Patienten wurden zufällig einer von zwei verschiedenen Behandlungsgruppen zugewiesen. Während die eine Gruppe 4 Monate lang monatlich Degarelix (43 Patienten) bekam, erhielten die Patienten der anderen Gruppen diesen Wirkstoff zu Beginn 10 Monate lang (47 Patienten). Die erste Dosis betrug 240 mg. Anschließend wurde sie auf 80 mg/Monat reduziert. Zu Beginn der Studie unterschieden sich die beiden Patientengruppen nicht hinsichtlich relevanter Laborwerte – dazu zählten auch der PSA-Wert und der Testosteronspiegel.
Die Dauer der ersten Behandlungsphase wirkte sich nicht auf die Dauer der behandlungsfreien Zeit aus
Die Analyse der Patientendaten ergab, dass sich die Patientengruppen nicht in der Dauer der behandlungsfreien Zeit unterschieden. Auch was die Dauer und die Häufigkeit anging, mit der der Testosteronspiegel wieder seinen Normalwert erreichte, konnten keine Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen festgestellt werden.
Das Alter beeinflusste jedoch die Dauer der behandlungsfreien Phase
Interessanterweise schien das Alter jedoch eine Rolle zu spielen. Männer, die unter 65 Jahre alt waren, hatten wesentlich kürzere behandlungsfreie Phasen und ihre Testosteron-Werte erreichten schneller wieder den Normalbereich als es bei älteren Männern der Fall war.
Patienten mit einer kürzeren ersten Behandlungsphase hatten eine bessere Lebensqualität
In einer Sache unterschieden sich die Behandlungsgruppen jedoch, nämlich in ihrer Lebensqualität. Am Ende der Behandlung war die Lebensqualität von den Patienten, bei denen die erste Phase der Hormontherapie kürzer war, weniger eingeschränkt als die von Patienten, deren erste Phase der Hormontherapie länger andauerte.
Es machte demnach in Bezug auf die Dauer der behandlungsfreien Phase und der Häufigkeit, mit der der Testosteronspiegel wieder seinen Normalwert erreicht hatte, keinen Unterschied, ob die erste Phase der intermittierenden Hormontherapie mit Degarelix 4 Monate oder 10 Monate dauerte. Da die Lebensqualität der Patienten jedoch mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, wenn die erste Phase 10 Monate andauerte, sollten Patienten, bei denen der Prostatakrebs nach einer Operation oder Strahlentherapie wieder zurückgekehrt ist und die sich für diese Art der Behandlung entschieden haben, vermutlich eine kürzer Anfangsphase der intermittierenden Hormontherapie bevorzugen.
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