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Bestrahlung des Beckens – Erhöht die Behandlung das Risiko für Enddarmkrebs?
Original Titel:
Does pelvic radiation increase rectal cancer incidence? - A systematic review and meta-analysis
DGP – Eine Bestrahlung des Beckens zur Behandlung von Krebs kann das Risiko für Enddarmkrebs erhöhen. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler aus den Niederlanden in den vorliegenden Studien. Die Wissenschaftler griffen für ihre Analyse auf Daten verschiedener Studien zurück.
Die Strahlentherapie ist aus der Krebsbehandlung nicht mehr wegzudenken. Durch eine hohe Strahlendosis sollen die Krebszellen geschädigt werden, sodass sie sich nicht mehr teilen können und absterben. Zweifellos erzielte diese Behandlungsmethode bereits große Erfolge bei dem Kampf gegen den Krebs. Dennoch ist die Behandlung nicht frei von Nebenwirkungen. Da die Bestrahlung das Erbgut der Zellen schädigt – und zwar auch das gesunder Zellen –, kann die Entstehung eines erneuten Tumors eine Spätfolge der Behandlung darstellen. Doch wie groß ist die Gefahr wirklich? Wissenschaftler aus Nijmegen (Niederlande) untersuchten, wie häufig Patienten, die aufgrund eines Krebses in der Beckengegend bestrahlt wurden, einen Enddarmkrebs entwickeln.
Wissenschaftler fassten die Ergebnisse mehrerer Studien zusammen
Um sich einen Überblick über die derzeitige Datenlage zu verschaffen, suchten die Wissenschaftler in internationalen Datenbanken nach Studien, die sich mit dieser Thematik befasst haben. Sie fanden mehrere Studien, die ihre Kriterien erfüllten. 18 Studien wurden schließlich für die Analyse berücksichtigt. Diese beinhalteten Daten von insgesamt 1018773 Patienten mit einem Tumor in der Beckengegend. 403243 von ihnen unterzogen sich eine Strahlentherapie, während die anderen 615530 Patienten auf diese verzichteten.
Eine Bestrahlung der Beckengegend erhöhte das Risiko für Enddarmkrebs
Bei der Analyse der Daten fiel auf, dass die Patienten, die in der Beckengegend bestrahlt wurden, ein höheres Risiko hatten, an einem Enddarmkrebs zu erkranken, als die Patienten ohne Bestrahlung. Berechnungen zufolge erhöhte sich das Risiko für Enddarmkrebs durch die Bestrahlung um 43 %. Dieses Ergebnis kam zustande, wenn alle Patienten – ungeachtet der Krebsart – gemeinsam betrachtet wurden. Die Wissenschaftler untersuchten zusätzlich auch Patienten mit verschiedenen Arten von Krebs getrennt voneinander. Bei diesen Untersuchungen fiel auf, dass Patienten, die aufgrund von Prostatakrebs bestrahlt wurden, ein um 36 % höheres Enddarmkrebs-Risiko hatten als Prostatakrebs-Patienten ohne Bestrahlung. Und auch bei Gebärmutterhalskrebs schien die Bestrahlung der Beckengegend das Enddarmkrebs-Risiko zu erhöhen – und zwar um 61 %. Anders verhielt es sich bezüglich Eierstockkrebs. Hier schien es keinen Zusammenhang zwischen einer Strahlentherapie und dem Risiko, an Enddarmkrebs zu erkranken, zu geben.
Patienten, die aufgrund eines Tumors im Becken bestrahlt wurden, hatten somit ein höheres Risiko, einen Enddarmkrebs zu entwickeln, als Patienten, die sich keiner Strahlentherapie unterzogen. Dies galt jedoch nicht für alle Krebsarten. So konnten die Wissenschaftler nur bei Prostatakrebs und bei Gebärmutterhalskrebs einen Zusammenhang zwischen Strahlentherapie und Enddarmkrebs-Risiko feststellen, nicht aber bei Eierstockkrebs.
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