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COPD
Inhalatoren bei COPD: Weniger Anwendungsfehler durch gezieltes Training
Original Titel:
Training improves the handling of inhaler devices and reduces the severity of symptoms in geriatric patients suffering from chronic-obstructive pulmonary disease
- 38 stationäre COPD-Patienten, die älter als 65 Jahre waren, nahmen an einem 8-tägigen Inhalationstraining teil
- Nach dem Training machten die Patienten beim Inhalieren weniger Fehler und hatten weniger Symptome
- Auf die Lungenfunktion hatte das Training hingegen keine Auswirkungen
DGP – Ein gezieltes Training, bei dem die korrekte Nutzung des Inhalators demonstriert wurde, reduzierte sowohl Anwendungsfehler als auch Krankheitssymptome von älteren COPD-Patienten. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler aus Göttingen in der vorliegenden Studie.
Die korrekte Anwendung des Inhalators ist für die COPD-Therapie essenziell, damit die Wirkstoffe an den gewünschten Wirkort gelangen. Gerade ältere Patienten könnten mit der Anwendung jedoch Probleme haben, beispielsweise wegen motorischen und sensorischen Beeinträchtigungen. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass viele ältere Patienten Fehler bei der Anwendung ihres Inhalators machen, was die Wirksamkeit der Therapie beeinträchtigt. Wissenschaftler aus Göttingen erstellten ein Trainingsprogramm, um die Anwendungsfehler bei älteren COPD-Patienten zu reduzieren.
Ältere COPD-Patienten nahmen an einem speziellen Inhalationstraining teil
Die Wissenschaftler führten eine prospektive Interventionsstudie mit 38 stationären COPD-Patienten durch, die älter als 65 Jahre alt waren (medianes Alter: 79 Jahre). Patienten mit akuter COPD-Exazerbation wurden aus der Studie ausgeschlossen. Die Patienten nahmen an einem 8-tägigem Training teil. Zuerst schauten die Patienten ein kurzes Video (1,5 bis 3 Minuten), in dem die richtige Inhalationstechnik mit ihrem Inhalator demonstriert wurde (“Richtig inhalieren – Deutsche Atemwegsliga e.V.”; https://www.atemwegsliga.de/richtig-inhalieren.html). Im Anschluss sollten die Patienten ihren Inhalator unter Beobachtung eines Trainers anwenden, welcher bei Bedarf korrigierend eingriff. Das tägliche Training dauerte etwa 6-7 Minuten. Die Wissenschaftler untersuchten, ob das Training Auswirkungen auf die Anwendungsfehler, die Einsekundenkapazität (FEV1), die forcierte Vitalkapazität (FVC) und die Wahrnehmung von Symptomen (COPD Assessment Test, CAT) hatte. Zu diesem Zweck wurden Daten von Tag 1 mit Daten von Tag 8 verglichen.
Weniger Inhalationsfehler und COPD-Symptome nach Training
Bei der Auswertung stellten die Wissenschaftler fest, dass die Anzahl an Anwendungsfehler pro Patient abnahmen (vor dem Training: 3,0 (Median) vs. nach dem Training: 0,5 (Median); p<0,0001). Der mediane CAT-Score sank von 19,5 auf 14,5 (p<0,0001), sodass davon ausgegangen werden kann, dass die klinischen Symptome deutlich nachließen. Die Lungenfunktionswerte FEV1 und FVC änderten sich hingegen nicht statistisch signifikant.
Das 8-tägige Inhalationstraining reduzierte bei älteren COPD-Patienten somit Inhalationsfehler und Krankheitssymptome. Auf die Lungenfunktion (FEV1 und FVC) schien das Training hingegen keinen Einfluss zu haben.
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