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Aktives Sozialleben wichtig für die CED-Prognose
Original Titel:
Associations between inflammatory bowel disease, social isolation, and mortality: evidence from a longitudinal cohort study
- Hat soziale Isolation Einfluss auf den Krankheitsverlauf bei CED?
- Kohortenstudie mit 486 014 Teilnehmern der UK Biobank
- 5 791 Teilnehmer mit Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa
- Erhöhtes Sterberisiko bei sozial isolierten CED-Patienten
DGP – Die soziale Lebensqualität von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit. Die Auswirkungen von sozialer Isolation auf den Krankheitsverlauf sind jedoch weitgehend unverstanden.
Eine aktuelle Längsschnitt-Kohortenstudie hat nun mit den Auswirkungen sozialer Isolation auf die CED-Prognose beschäftigt. Hierzu wurde die gemeinsame Assoziation von sozialer Isolation und CED mit vorzeitigen Todesfällen bewertet. Es wurden Daten von 486 014 Teilnehmern der UK Biobank (einschließlich 5 791 CED-Patienten) in die Studie einbezogen, die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 11,84 Jahre. Es wurden sowohl Patienten mit Morbus Crohn als auch mit Colitis ulcerosa in die Studie einbezogen. Die soziale Isolation wurde anhand folgender Parameter gemessen:
- Häufigkeit des Treffens mit Familie/Freunden
- Frequenz von Freizeit- und sozialen Aktivitäten
- Gemeinschaftliches/einsames Leben
Die Mortalität wurde durch einen Datenabgleich mit nationalen Sterberegistern ermittelt. Hazard Ratios (HR) und 95 %-Konfidenzintervalle (95% KI) wurden mittels multivariabler Cox-Regressionsmodelle abgeschätzt.
Sterberisiko bei sozial isolierten Patienten erhöht
Die Forscher verglichen die nicht isolierte Allgemeinbevölkerung mit isolierten und sozial eingebundenen CED-Patienten. Die HR der Sterblichkeit bei Patienten mit CED, die sozial isoliert waren, betrug 2,06 (95 % KI: 1,69 – 2,51), die HR der Sterblichkeit für nicht einsame CED-Patienten betrug 1,33 (95 % KI: 1,21 – 1,45). Ein erhöhtes Sterberisiko wurde bei sozial isolierten CED-Patienten (HR 1,69; 95 % KI: 1,36 – 2,11) beobachtet, insbesondere bei Patienten mit Morbus Crohn (HR 2,06; 95 % KI: 1,48 – 2,87). Als Vergleichsgruppe dienten nicht isolierte Probanden mit CED.
Aktives Sozialleben beeinflusst Krankheitsprognose
Bei Patienten mit CED erhöht die soziale Isolation das Sterberisiko, dies gilt insbesondere für Patienten mit Morbus Crohn. Die Teilnahme am sozialen Leben sowie die Aufrechterhaltung von sozialen Beziehungen sind für CED-Patienten besonders wichtig und verbessern die Krankheitsprognose.
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