Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Probleme und Lösungen im Alltag mit Endometriose
Original Titel:
Challenges of and possible solutions for living with endometriosis: a qualitative study
- Analyse alltäglicher Maßnahmen bei Patientinnen mit Endometriose
- 21 Frauen mit Endometriose legten in Gruppensitzungen mit medizinischen und psychologischen Spezialisten ihren Umgang mit der Krankheit dar – was hilft?
- Der Einfluss auf die Lebensqualität, die medizinische Erfahrung, alternative Behandlungen und Verarbeitungsstrategien wurden ermittelt
- Mangelnde Information und Unsicherheit durch Endometriose waren ein großes Problem
- Eine unterstützende Arzt-Patienten-Beziehung, aktive Verarbeitung und soziale Unterstützung halfen am besten
DGP – Endometriose ist eine chronische gynäkologische Krankheit mit vielen negativen Effekten auf die Lebensqualität betroffener Frauen. In dieser Studie wurden Frauen mit Endometriose befragt, was die größten alltäglichen Probleme sind und welche Maßnahmen ihnen am besten helfen.
Frauen mit Endometriose erfahren täglich die Auswirkungen der chronischen Krankheit. Dabei wirken sich körperliche Symptome auf die Psyche und die allgemeine Lebensqualität aus. Die ungarischen Autoren untersuchen in dieser Studie Erfahrungen von Betroffenen bezüglich der Verarbeitung, sozialer Unterstützung, medizinischer Erfahrung und Lebensqualität.
Datenanalyse aus 4 Gruppensitzungen
In der Studie wurden Daten aus vier Gruppensitzungen zwischen Oktober 2014 und November 2015 ausgewertet. An ihnen nahmen neben medizinischen und psychiatrischen Spezialisten 21 Frauen (Altersdurchschnitt: 31,57 Jahre) mit bestätigter Endometriose teil.
Soziale und ärztliche Unterstützung helfen
Aus den Sitzungen ergaben sich vier Hauptthemen, die miteinander verbunden und stark von Informationsmangel und Unsicherheit infolge der Endometriose beeinflusst waren:
1) Einfluss der Endometriose auf die Lebensqualität,
2) medizinische Erfahrungen,
3) komplementäre und alternative Therapien, sowie
4) verschiedene Verarbeitungsstrategien.
Es stellte sich heraus, dass eine unterstützende Beziehung mit dem behandelnden Arzt, aktive Verarbeitung und soziale Unterstützung als großer Vorteil wahrgenommen wurden. Nach der Akzeptanz der Diagnose einen positiven Lebenssinn zu finden, unterstützte die posttraumatische Erholung der Patientinnen.
Die Autoren betonen mit dieser Studie die Notwendigkeit multidisziplinärer Programme und Behandlungen, um Probleme von Frauen mit Endometriose zu lösen. Besonders wichtig sind offenbar mehr Information zur Erkrankung, ihrem Einfluss auf das Leben und Behandlungsmethoden. Dazu empfehlen sie für die Zukunft die Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen und Hilfsorganisationen. Betroffenen Patientinnen hilft aber auch das soziale Umfeld, sich mit der Diagnose und ihren Folgen für ihr Leben zu arrangieren.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom