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COPD
Carbocistein reduziert Krankheitsschübe und verbessert die Lebensqualität von COPD-Patienten
Original Titel:
Effect of carbocisteine on patients with COPD: a systematic review and meta-analysis.
DGP – Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) wird in der Lunge vermehrt Schleim produziert. Um den Schleim zu lösen, wird in Europa und Asien häufig Carbocistein verwendet. Carbocistein verändert die Konsistenz des Schleims, sodass dieser dünnflüssiger wird und leichter abgehustet werden kann. Es konnte bereits durch mehrere Studien gezeigt werden, dass Carbocistein eine positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf von COPD-Patienten hat.
Mehrere dieser Studien wurden nun von einem chinesischen Forscherteam zusammengefasst, um einen besseren Gesamteindruck über die Wirkung von Carbocistein bei COPD-Patienten zu bekommen. Hierzu wurden in einer umfassenden Datenbanksuche englischsprachige Studien herausgesucht, bei denen über 18-jährige COPD-Patienten entweder mit Carbocistein oder mit einem Placebo behandelt wurden. Durch das Zusammenfassen der Studien konnten so Daten von insgesamt 1357 Patienten analysiert werden. Hierbei wurde deutlich, dass sich das Risiko für Krankheitsschübe verringerte, wenn Carbocistein eingenommen wurde. Diese reduzierten sich pro Patient um 0,43 Schübe pro Jahr. Außerdem konnte durch die Einnahme von Carbocistein die Lebensqualität der Patienten verbessert werden. Diese wurde mit einem speziellen Fragebogen erfasst. Die Lungenfunktion verbesserte sich durch Carbocistein hingegen nicht. Zur Beurteilung der Lungenfunktion wurde die Luftmenge bestimmt, die innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann (Einsekundenkapazität). Auch auf die Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten hatte Carbocistein keinen Einfluss. Die Einnahme des schleimlösenden Mittels führte nicht zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Somit kann die Verwendung von Carbocistein die Häufigkeit von Krankheitsschüben reduzieren und die Lebensqualität von COPD-Patienten verbessern. Die Reduktion der Krankheitsschübe ist ein wichtiges therapeutisches Ziel, da Verschlechterungen der Symptome zu einem erhöhten Sterberisiko führen können.
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