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Migräne
Stimulation des Vagusnerven (nVNS) kann Schmerzmittel bei akuter Migräne sparen helfen
Original Titel:
Practical and clinical utility of non-invasive vagus nerve stimulation (nVNS) for the acute treatment of migraine: A post hoc analysis of the randomized, sham-controlled, double-blind PRESTO trial.
DGP – Der Vergleich nicht-invasiver Vagusnervstimulation (nVNS) bei akuter Migräne mit einer Scheinbehandlung demonstrierte, dass die Behandlung mit nVNS schnell und verlässlich die Schmerzintensität und den Bedarf an Schmerzmitteln senken kann. Gleichzeitig scheint die Methode einfach und flexibel anwendbar zu sein und könnte so Patienten mit häufigen Attacken eventuell den Einsatz von Schmerzmitteln und die Entwicklung eines MÜK (Medikamentenübergebrauchskopfschmerz) ersparen.
Der Effekt von nicht-invasiver Vagusnervstimulation (nVNS) zur Behandlung akuter Migräne wurde bereits in mehreren Studien demonstriert. Aber wie kann konkret Patienten damit geholfen werden? Dazu führten italienische Forscher nun eine nachträgliche Analyse einer kontrollierten Multizentrenstudie mit der Vagusnervstimulation bei Migräne durch.
In dieser Untersuchung behielten Patienten ihre individuelle Therapie während einer anfänglichen 4-wöchigen Phase bei. Anschließend erhielten die Teilnehmer in einer weiteren 4 Wochen dauernden Phase zufällig zugeordnet entweder die nVNS- oder eine Scheinbehandlung (Sham-Behandlung genannt). Dabei wussten weder die Patienten noch die behandelnden Ärzte, welche Behandlung jeweils durchgeführt wurde (Doppelblindphase). Abschließend erhielten alle Patienten für weiter 4 Wochen die Vagusnervstimulation.
Nicht-invasive Vagusnervstimulation (nVNS) bei akuter Migräne: wirksam im Vergleich zu Scheinbehandlung?
Die Teilnehmer zeichneten bei jeder Migräneattacke die jeweilige Schmerzstärke auf einer 4-Punkteskala (0: kein Schmerz, bis 3: starker Schmerz) in einem elektronischen Tagebuch auf. Diese Beschreibung der Attacken wurde 30 Minuten, 1 Stunde und 2 Stunden nach Beginn notiert. Die Behandlungsergebnisse der Doppelblindphase wurden anschließend danach ausgewertet, bei wie vielen Patienten die Schmerzen der ersten und aller Anfälle um mindestens einen Punkt der Bewertungsskala gelindert werden konnten, und ob sich dies je nach Behandlung (nVNS oder Sham) unterschied. Außerdem wurde für jede der beiden Behandlungsgruppen der Anteil der Patienten berechnet, der in der Doppelblindphase Schmerzmittel zur akuten Behandlung von Migräneanfällen benötigte.
Dokumentation der Schmerzintensität von Migräneanfällen im Doppelblindvergleich
Insgesamt wurden 243 Patienten behandelt. Die Behandlung mit der Vagusnerv-Stimulation bei akuter Migräne (120 Patienten) führte bei deutlich mehr Patienten zu einer Abnahme der Schmerzstärke als eine Scheinbehandlung (123 Patienten). Konkret erreichten innerhalb von 30 Minuten 32,2 % der Patienten mit nVNS, aber nur 18,5 % mit der Scheinbehandlung eine Abnahme der Schmerzen auf der Schmerzskala um mindestens einen Punkt. Nach einer Stunde hatten fast 40 % der Patienten mit der Nervenstimulation, aber nur 24 % der Patienten mit der Scheinstimulation diese Verbesserung erreicht. Nach 2 Stunden war die Linderung bei jedem 2. Patienten mit nVNS messbar, aber nur bei jedem 4. mit der Scheinbehandlung. Vergleichbare Ergebnisse zeigten sich auch im Vergleich über alle Attacken, nicht nur über den ersten behandelten Migräneanfall.
Entsprechend der Wirkung der Behandlung sank auch die Zahl der Betroffenen, die Schmerzmedikamente während der Migräneanfälle benötigten. Während des ersten behandelten Anfalls brauchten 40 % der Patienten mit nVNS-Therapie zusätzliche Schmerzmittel, aber fast 60 % der scheinbehandelten Patienten. Über alle Attacken betrachtet lag der Anteil der Patienten, die zusätzliche Schmerzmittel benötigten, mit der nVNS-Behandlung bei 47,7 %, mit der Scheinbehandlung dagegen bei 62,7 %.
Deutlich weniger Patienten benötigten mit Nervenstimulation Schmerzmittel bei akuter Migräne
Damit demonstriert diese nachträgliche Analyse, dass die Behandlung mit nVNS bei akuter Migräne schnell und verlässlich die Schmerzintensität und den Bedarf an Schmerzmitteln senken kann. Gleichzeitig scheint die Methode einfach und flexibel anzuwenden zu sein und könnte so Patienten mit häufigen Attacken eventuell den Einsatz von Schmerzmitteln und die Entwicklung eines MÜK (Medikamentenübergebrauchskopfschmerz) ersparen.
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