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Unzureichender Schlaf führt zu einer Fehlregulation der postprandialen Blutzuckerkontrolle
Original Titel:
Impact of insufficient sleep on dysregulated blood glucose control under standardised meal conditions
- Sekundäranalyse der PREDICT-Ernährungsinterventionsstudie
- Auswertung der Daten von 953 gesunden Erwachsenen
- Schlaf wurde mittels Actiographie erfasst
- Für die Blutzuckermessung wurde ein kontinuierliches Glucosemonitoring verwendet
- Unzureichender Schlaf vermindert die postprandiale Blutzuckerkontrolle auf individueller Ebene und im Vergleich zwischen den Probanden
DGP – Ein internationales Forschungsteam konnte zeigen, dass schlechter Schlaf zu einer Fehlregulation des Blutzuckerspiegels nach dem Frühstück führen kann.
Das Gleichgewicht unseres Stoffwechsels wird grundlegend durch Schlaf, Ernährung und Bewegung beeinflusst. Eine aktuelle Sekundäranalyse einer Ernährungsstudie hat nun untersucht, ob Schlafdauer, Schlafeffizienz und das Timing die glykämische Reaktion auf das Frühstück am nächsten Morgen beeinflussen.
Schlaftracking und kontinuierliches Glukosemonitoring
Hierzu wurden die Daten gesunder Erwachsener (n = 953; 41 % Zwillinge) aus der PREDICT-Ernährungsinterventionsstudie analysiert. Die Teilnehmer nahmen über 2 Wochen in der Klinik und zuhause standardisierte Mahlzeiten zu sich. Alle Mahlzeiten hatten einen identischen physiologischen Brennwert. Die Schlafvariablen (Dauer, Effizienz, Timing) wurden mittels Actiographie bewertet. Schwankungen des Blutzuckerspiegels wurden mit Hilfe eines kontinuierlichen Glukosemonitorings (> 8 000 Mahlzeiten) bewertet.
Makronährstoffverteilung des Frühstück beeinflusst den Effekt der Schlafvariablen
Die Schlafvariablen waren signifikant mit der postprandialen glykämischen Kontrolle (Blutzuckerspiegel nach dem Frühstück) assoziiert. Dieses Ergebnis konnte im Vergleich zwischen Personen sowie auch bei derselben Person gezeigt werden. Die Schlafdauer interagierte mit der Zusammensetzung der Mahlzeit, mit einer geringeren Auswirkung von schlechtem Schlaf auf den postprandialen Blutzuckerspiegel, wenn ein kohlenhydratreiches (wenig Fett/wenig Protein) (Pinteraktion = 0,02) und fettreiches (Pinteraction = 0,03) Frühstück eingenommen wurde (verglichen mit der Referenz 75 g Glucose im oralen Glukosetoleranz-Test (OGTT)). Die Schlafdauer einer Person wies eine ähnliche Wechselwirkung auf (hoher Kohlenhydratgehalt: Pinteraktion = 0,001, hoher Fettgehalt: Pinteraktion = 0,02). Die Schlafeffizienz zwischen Vergleichsprobanden sowie bei derselben Person war unabhängig von der Art der Mahlzeit signifikant mit niedrigeren postprandialen Blutzuckerspiegeln assoziiert (beide p < 0,03). Es konnte zudem gezeigt werden, dass späterer Schlaf signifikant mit höheren postprandialen Glucosespiegeln assoziiert war, sowohl im Vergleich zwischen Personen als auch bei der gleichen Person (p = 0,035 bzw. p = 0,051).
Schlechter Schlaf behindert Blutzuckerkontrolle
Eine schlechtere Schlafeffizienz und spätere Schlafenszeiten sind mit ausgeprägteren postprandialen glykämischen Reaktionen auf das Frühstück am nächsten Morgen assoziiert. D. h. die Blutzuckerregulation nach dem Frühstück wird durch unzureichenden Schlaf beeinträchtigt. Änderungen des üblichen Schlafmusters waren ebenfalls mit einer schlechteren postprandialen glykämischen Kontrolle verbunden. Diese Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit des Schlafes für die menschliche Stoffwechselgesundheit.
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