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Prostatakrebs
Prostatakrebs: Weniger Überdiagnosen durch den Einsatz MRT-gesteuerter Biopsien
Original Titel:
MRI-Targeted or Standard Biopsy in Prostate Cancer Screening
- Studie untersucht die Möglichkeiten des Einsatzes von MRT-gesteuerten Biopsien im Vergleich zur Standardbiospie bei der Prostatakrebs-Diagnose
- Bei der Erkennung von klinisch signifikantem Krebs ergaben sich für die beiden angewandten Verfahren keine Unterschiede
- Der Anteil von Überdiagnosen waren bei der Verwendung der MRT-gesteuerten Biopsie kleiner
DGP – Überdiagnosen sind ein häufig auftretendes Problem bei der Prostatakrebsvorsorge. Eine MRT-gesteuerte Biopsie könnte das Risiko, klinisch nicht relevanten Krebs zu detektieren, verringern. Wissenschaftler haben daher in einer Nichtunterlegenheits-Studie zwei Verfahren verglichen, von denen eines eine MRT-gesteuerte Biopsie beinhaltete. Beide Verfahren waren gleich gut geeignet, um klinisch signifikanten Krebs zu erkennen, jedoch kam es bei der MRT-gesteuerten Biopsie seltener zu Überdiagnosen als bei der Standardbiopsie.
PSA-Tests in Kombination mit einer standardmäßigen Biopsie sind grundsätzlich dazu geeignet, die Anzahl von prostatakrebsbedingten Todesfällen zu senken. Problematisch ist jedoch, dass es bei dieser Art des Srceenings häufig zu Überdiagnosen und damit zu unnötigen Behandlungen kommen kann. Studien zeigen, dass MRT-gesteuerte Biopsien geeignet sein könnten, um die Detektion von klinisch nicht relevantem Krebs zu verringern. Durch das MRT können Bereiche der Prostata identifiziert werden, die auf Krebs hinweisen, sodass die Biopsie auf diese Bereiche gelenkt werden kann. Um mögliche Vorteile einer MRT-gesteuerten Biopsie zu untersuchen, haben Wissenschaftler das Verfahren mit einer Standardbiopsie in einer Nichtunterlegenheitsstudie verglichen.
Für die Studie wurden Patienten im Alter von 50 bis 74 Jahre rekrutiert. Lag ein PSA-Wert von 3 ng/mL oder höher vor, wurden die Teilnehmer randomisiert 2:3 aufgeteilt, um entweder einer Standardbiopsie (Standardbiopsie-Gruppe) zu erhalten oder, sofern ein positives MRT vorliegt, eine MRT-gelenkte und eine Standardbiopsie (experimentelle Biopsie-Gruppe).
Beide Verfahren gleichermaßen für die Erkennung von klinisch signifikantem Krebs geeignet
Bei 1 532 Teilnehmern wurde ein PSA-Wert von 3 ng/mL oder höher festgestellt. 603 Teilnehmer wurden der Standardbiopsie-Gruppe und 929 der experimentellen Biopsie-Gruppe zugewiesen. Bei 192 Männern (21 %) in der experimentellen Biopsie-Gruppe wurde klinisch signifikanter Krebs diagnostiziert, verglichen mit 106 Männern (18 %) in der Standardbiopsie-Gruppe (Unterschied: 3 Prozentpunkte; 95 % KI: -1 – 7; p<0,001 für Nichtunterlegenheit).
Überdiagnosen durch Inklusion der MRT-gesteuerten Biopsie seltener
Der Anteil klinisch unbedeutender Krebserkrankungen war in der experimentellen Biopsie-Gruppe niedriger als in der Standardbiopsie-Gruppe (4 % vs. 12 %; Unterschied: -8 Prozentpunkte; 95 % KI: -11 – -5).
Die Autoren schlussfolgerten, dass bei Patienten mit erhöhten PSA-Werten eine kombinierte Biopsie, die nur bei solchen mit positiven MRT-Ergebnissen durchgeführt wurde (experimentelle Biopsie-Gruppe), der Standardbiopsie zur Erkennung von klinisch bedeutsamem Prostatakrebs nicht unterlegen sei. Zudem sei die signifikante Verringerung von Überdiagnosen und den damit einhergehenden unnötigen Biopsien erreicht worden. Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass bei positivem MRT sowohl eine MRT-gesteuerte als auch eine Standardbiospie durchgeführt werden sollten.
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