Wirkungsverlust von Infliximab bei Patienten mit Morbus Crohn: Häufigkeit und Risikofaktoren

Original Titel:
Loss of response to scheduled infliximab therapy for Crohn's disease in adults: A systematic review and meta-analysis

DGP – Infliximab kommt bei der Behandlung von Morbus Crohn in der Regel dann zum Einsatz, wenn die konventionellen Therapien gescheitert sind. Laut der vorliegenden Studie verlor Infliximab jedoch bei mehr als jedem 3. Patienten seine Wirkung. Risikofaktoren für einen Wirkungsverlust waren perianale Läsionen, Beteiligung des Dickdarms und ein junges Alter zu Beginn der Erkrankung. Zusätzliche Immunsuppressiva hatten hingegen einen positiven Effekt.

Infliximab ist das erste Biologikum, das in Deutschland für die Behandlung von Morbus Crohn zugelassen wurde. Seitdem konnte dieser TNF-Hemmer bereits viele Erfolge erzielen. Dennoch kommt es nicht selten vor, dass Infliximab im Laufe der Zeit seine Wirkung verliert. Chinesische Wissenschaftler untersuchten in einer Meta-Analyse, wie häufig das der Fall war und welche Risikofaktoren es für einen solchen Wirkungsverlust gab.

Methode:

• Die Wissenschaftler durchsuchten die internationalen Datenbanken PubMed, Embase und Cochrane Library nach geeigneten Studien, die zwischen 1990 und 2017 veröffentlicht wurden
• 26 Studien wurden für die Meta-Analyse herangezogen
• ➔ Daten von 3 187 Morbus Crohn-Patienten

Ergebnisse:

• Während einer medianen Beobachtungszeit von 1,05 Jahren verlor Infliximab bei 36 % der Patienten seine Wirkung
• Risikofaktoren für einen Wirkungsverlust von Infliximab waren:
  • perianale Läsionen (OR = 1,87, 95 % CI 1,13–3,11, p = 0,02)
  • Beteiligung des Dickdarms (OR = 2,56, 95 % CI 1,20–5,50, p = 0,02)
  • junges Alter zu Beginn der Erkrankung
• Zusätzliche Immunsuppressiva reduzierten hingegen das Risiko für einen Wirkungsverlust (OR = 0,42, 95 % CI 0,25–0,70, p = 0,001)

Fazit: Bei 36 % der Morbus Crohn-Patienten verlor Infliximab während einer medianen Beobachtungszeit von knapp einem Jahr seine Wirkung. Risikofaktoren für einen Wirkungsverlust von Infliximab waren perianale Läsionen, Beteiligung des Dickdarms und ein junges Alter zu Beginn der Erkrankung, während zusätzliche Immunsuppressiva einen positiven Einfluss hatten.

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